Letzte Aktualisierung: um 19:25 Uhr

Boeing 787 auf Frachtflug

Dreamliner von El Al muss plötzlich Kämpfen ausweichen

Israel griff Stellungen in Syrien an. Deshalb lotste die Flugsicherung Zyperns eine Boeing 787 von El Al mitten im Flug weg von der Küste Syriens und des Libanons.

Eine offizielle Bestätigung aus Tel Aviv gibt es nicht. Syrien und der Libanon sowie einige sympathisierende Nichtregierungsorganisationen erklären jedoch, die israelische Luftwaffe habe in der Nacht auf den Freitag (25. Dezember) vom libanesischen Luftraum aus Stellungen iranischer Milizen in Syrien bombardiert. Israel habe «eine Aggression gestartet, mit einem Sperrfeuer aus Raketen», ließ die Regierung in Beirut verlauten.

Auch wenn es keine Bestätigung aus Israel gibt; das Land hat in den vergangenen Monaten wiederholt Ziele im syrischen Masyaf beschossen. Dort befinden sich eine Militärakademie, ein militärisches Forschungszentrum und viele iranische Milizen. Die israelische Armeeführung fürchtet, dass der Iran im Land eine Raketenproduktion aufbauen könnte. Syrien erklärte, man habe die feindlichen Geschosse fast alle abgewehrt.

Boeing 787 flog nahezu rechten Winkel

Das hatte zur Folge, dass Flug LY066 am frühen Morgen einen ziemlichen Umweg fliegen musste, wie die Zeitung Ynet zuerst berichtete. Der Frachtflug von El Al war aus Shanghai gekommen und hatte Tel Aviv zum Ziel. Normalerweise fliegt er über die Türkei und den Osten Zyperns Richtung Israel. Am Morgen des Weihnachtstages machte der Dreamliner aber plötzlich einen großen Umweg.


Quelle: Flightradar 24

Über Tuzla/Enkomi im Norden Zyperns machte die Boeing 787-9 von El Al plötzlich eine scharfe Rechtskurve. Sie flog danach weit über Zypern westlich, bis sie wieder nach Süden abdrehte, über dem Olympos flog und dann in großem Abstand von der libanesischen Küste nach Tel Aviv steuerte. Dort landete sie ohne Probleme.

Angst vor Luftabwehr

Wie Ynet berichtet, hat die zypriotische Flugsicherung den Dreamliner von El Al gewarnt und ihn von der syrischen und libanesischen Küste weggelockt. Man befürchtete dort aufgrund des israelischen Luftangriffs vermehrte Luftabwehrgeschosse.