Letzte Aktualisierung: um 19:06 Uhr

Mehr Dreamliner in Afrika

Air Nigeria schmiedet Ausbaupläne. Dafür bestellt die Fluggesellschaft als eine der ersten Afrikas die Boeing B787.

Der Streckenausbau beginnt schon diese Woche: Dafür hat Air Nigeria am Sonntag einen Airbus A330-200 übernommen, ein zweiter soll bald folgen. Mit den neuen Flugzeugen wird die Route von Lagos nach London Gatwick wiedereröffnet, welche 2009 eingestellt worden war. «Damit wird das Ansehen unseres Landes steigen. Das ist gut für Nigeria. Und die Flugpreise werden sinken», sagte Unternehmenschef Jimoh Ibrahim in der nigerianischen Zeitung Thisday. Ein Retourticket von London nach Lagos soll in der Economyklasse schon für 350 Dollar erhältlich sein. Der zweite Airbus wird auf der Strecke nach Johannesburg eingesetzt. Auch diese Strecke wurde 2009 geschlossen.

Die neue Führung will das Streckennetz künftig noch stärker internationalisieren. Dazu kauft Air Nigeria vier Dreamliner. Sie sollen schon 2014 zur Flotte stoßen. Läuft alles nach Plan, sind die Nigerianer damit eine der ersten afrikanischen Fluggesellschaften, welche den Dreamliner in der Flotte aufnimmt. Ethiopian Airways hat das neue Flugzeug bereits bestellt und erwartet den ersten Dreamliner bereits Ende dieses Sommers. Mit den modernen Jets will Air Nigeria die internationalen Routen von der Hauptstadt Lagos nach Baltimore und Peking via Dubai bedienen. Auch London soll später mit dem Dreamliner bedient werden. Der vierte Flieger dient als Reserve. Thisday schreibt, dass die vier Dreamliner 887 Millionen Dollar kosten. Eine Anzahlung von 35,5 Millionen Dollar muss die Fluggesellschaft bis zum 22. Mai leisten. Bestellt wurden B787-8 für 262 Passagiere in einer Konfiguration mit 18 Businessplätzen und 244 in der Economy. Sobald die Dreamliner startklar sind, werden die soeben erhaltenen A330 auf anderen Routen eingesetzt.

Turbulente Geschichte

Air Nigeria hat eine turbulente Geschichte und mehrere Namenswechsel hinter sich. Gegründet wurde sie 2004 von nigerianischen Investoren und Führung der Virgin-Gruppe des Briten Richard Branson, welcher unter dem Label Virgin mehrere Fluggesellschaften unter anderem in Grossbritannien, USA und Australien betreibt. 2009 stellte die Fluggesellschaft alle Langstreckenflüge ein. Unter dem Namen Nigerian Eagle Airways flog sie nur noch lokale Ziele an. Mit den modernen und sparsamen Flugzeugen will Nigeria Airways nun wieder international mithalten können und die Strecken ins eigene Land nicht mehr ausländischen Anbietern überlassen.