Doomsday Plane
Mysteriöser kreisender Jet sorgt für Gerüchte
Ein großes, vierstrahliges Flugzeug kreiste eine Stunde lang über Denver. Es war ein so genanntes Doomsday Plane der US Navy.
Das mysteriöse Flugzeug war irgendwo in Kalifornien gestartet. Nach Überquerung der Rocky Mountains verließ es seine geradlinige Route und schwenkte auf eine kreisförmige Bahn ein. Auf einer Höhe von rund 32.000 Fuß oder 9750 Metern flog der weiße, vierstrahlige Jet danach mehrere passgenaue Runden.
Tausende von Einwohner von Denver bemerkten am 16. November den ungewöhnlichen Flieger auf ungewöhnlicher Mission. Klar war ihnen, dass da kein Passagierflugzeug am Himmel kreiste. Sie konnten auch beobachten, wie das große Flugzeug genauso plötzlich wie es erschienen war und für rund eine Stunde Kreise zu drehen begann, wieder weiter in Richtung Oklahoma zog.
Viele Gerüchte
Schnell wimmelte es danach auf Sozialen Medien von Gerüchten und Verschwörungstheorien. Denn was die Menschen am Himmel sahen, war eines von 16 so genannten Doomsday Planes der Streitkräfte der USA, also übersetzt die Flieger für den Tag des Jüngsten Gerichtes. Die Boeing E-6 Mercury werden so genannt, weil sie als fliegende Gefechtsleitplattform dienen, sollten bei einem Nuklearschlag die Kommandozentralen unbrauchbar sein.
Die E-6 der United States Navy sind auf der Tinker Air Force Base im Bundesstaat Oklahoma stationiert. Wenn sie unterwegs sind nutzen sie oft das Rufzeichen Iron 99, so auch beim Flug über Denver. Das kommt vom Übernamen Ironmen, den das Betreiber-Geschwader der E-6 Mercury trägt.
Basis war die Boeing 707
Das Militärflugzeug wurde auf Basis der Boeing 707-300 entwickelt. Das einstige Cockpit wurde später durch ein Cockpit einer Boeing 737 NG ersetzt. Ebenso wurden die Kommunikationssysteme ab 1989 aufgerüstet.
Warum die E-6 Mercury über Denver kreiste ist nicht bekannt. Aber das liegt auch in der Natur ihres Auftrages. Ihre Missionen sind gemeinhin nicht öffentlich.