Verbot von Inlandsflügen
Diese Strecken muss Air France aufgeben
Die französische Nationalairline bekommt erneut Staatshilfe. Schon beim ersten Mal machte die Regierung Air France Umweltvorschriften auch in Bezug auf Inlandsflüge. Jetzt wird das konkret.
Airbus A319 von Air France: Zwei Strecken fallen weg.
Airbus A319 von Air France: Zwei Strecken fallen weg.
Paris stützt Air France zum zweites Mal. Die französische Regierung stärkt das Eigenkapital der Nationalairline mit weiteren vier Milliarden Euro, wie vergangene Woche bekannt wurde. Dadurch steigt ihr Anteil am Kapital von Air France-KLM auf etwas über 30 Prozent.
Bereits im vergangenen Mai hatte Frankreich seine Fluggesellschaft ein erstes Mal gestützt, um die Corona-Krise zu überstehen. Damals ging es um sieben Milliarden Euro. Im Gegenzug für die Hilfe machte die Regierung Air France aber auch Umweltauflagen. Ein Punkt: Das Verbot von Strecken im Inland, die man innerhalb von zweieinhalb Stunden auch mit dem Zug zurücklegen kann.
Einige forderten mehr
Jetzt wird das konkret. Am Samstag (11. April) hat die französische Nationalversammlung den Artikel zum Verbot von kurzen Inlandsflügen abgesegnet. Es gibt allerdings Ausnahmen von der Regel: Ist die Mehrheit der Passagiere auf einer Strecke Umsteiger, dann darf der Flug weiterhin angeboten werden. Einige Parlamentarier fanden den Vorschlag allgemein als zu wenig weitreichend und forderten eine Limite von vier Stunden. Das fand aber keine Mehrheit.
Aber welche Strecken von Air France sind überhaupt vom künftigen Verbot betroffen? Flüge nach Paris-Charles-de-Gaulle werden keine gestrichen, da sie Umsteiger ansprechen. Auch Marseille – Lyon nutzen hauptsächlich Reisende, die auf einen Anschlussflug umsteigen. Es verbleiben also nur zwei Verbindungen, die überhaupt wegfallen: Bordeaux – Paris-Orly und Lyon Paris-Orly. Die Einstellung von Nantes – Paris-Orly wurde bereits früher beschlossen. Andere Airlines dürfen die Strecken ebenfalls nicht mehr bedienen.