Bombardier, Textron, Pilatus und Co.
Die neuen Hoffnungsträger am Businessjet-Himmel
Die Corona-Krise trifft auch Hersteller von Geschäftsflugzeugen. Dennoch bereiten viele von ihnen neue Modelle vor. Eine Übersicht.
Dassault Falcon 6X: 2021 soll sie das erste Mal fliegen, im Folgejahr steht die erste Auslieferung an. Trotz Corona-Krise kommt die Entwicklung laut Dassault gut voran. 16 Passagiere können in ihr bis zu 10.000 Kilometer weit fliegen. Das neuste Projekt des französischen Herstellers ersetzt die gescheiterte Falcon 5X.
Nach mehr als elf Jahren Entwicklungszeit zog Dassault 2017 bei der Falcon 5X die Reißleine. Verzögerungen des Triebwerklieferanten Safran verlangsamten die Entwicklung. Die Auslieferung war damals fünf Jahre im Verzug. Bei der Falcon 6X setzt Dassault nun auf bereits bewährte Motoren von Pratt and Whitney. Bei einem neuen Jet will es Dassault in naher Zukunft nicht belassen. Noch in diesem Jahr wird der Hersteller die Entwicklung eines neuen Jets ankündigen, berichtet Flightglobal. Das Flugzeug soll innerhalb des Unternehmens als Future Falcon bezeichnet werden. Details sind bislang unbekannt.
Embraer Phenom 350 E: Der brasilianische Flugzeughersteller verdient nicht nur mit seinen Regionalflugzeugen der E-Jet-Reihe Geld. Auch hat das Unternehmen Geschäftsflieger im Portfolio. Verkaufsschlager ist die leichte Phenom 300 mit Platz für sechs bis acht Passagiere. Mehr als 530 Exemplare wurden bislang ausgeliefert. Bereits 2018 führte Embraer mit der Phenom 350 E eine verbesserte Variante auf den Markt. Diese hat eine verbesserte Kabine sowie ein neueres Cockpitsystem. Noch in diesem Sommer will der Hersteller eine nochmals aufgemotzte Variante ausliefern. Mit neuen Triebwerken fliegt die sogenannte 2020 Phenom 350 E etwas schneller sowie weiter. Etwas mehr als 2700 Kilometer beträgt die Reichweite. Zulassungen für den neuen Jet hat Embraer bereits in der Tasche.
Gulfstream G700: Im Februar gelang der Jungfernflug des neuen Flaggschiffs des amerikanischen Businessjetspezialisten Gulfstream. Der Ultralangstreckenjet kann mit bis zu 19 Passagieren annähernd 14.000 Kilometer weit fliegen. Aktuell befindet sich drei Prototypen in der Luft. Mit insgesamt fünf Testflieger soll die Zulassung erlangt werden. Für 2022 ist die Auslieferung des Jets angesetzt, der laut Gulfstream die größte Kabine in der Ultralangstreckenklassebesitzt.
Bombardier Global 8000: Seit Ende2018 liefert der kanadische Hersteller mit der Global 7500 einen neuen Ultralangstreckenjet aus. Auf Basis des aktuellen Flaggschiffes plant Bombardier die kürzere Global 8000. Im Gegensatz zum Schwestermodell kann sie mit einer Reichweite von ungefähr 14.600 Kilometer etwas weiter fliegen. Seit Längerem ist es um die Global 8000 still geworden. Verworfen hat Bombardier die Pläne bislang aber nicht.
Bombardier Challenger 350: Im Bereich für mittelgroße Jets mit Platz für bis zu 10 Passagieren modifizierte Bombardier kürzlich ihre Challenger 350. Der Flieger hat stärkere Bremsen bekommen und erhielt Modifikation bei der Steuerung der Seitenruder. Damit wird die Reichweite des Jets gesteigert, wenn dieser von kurzen Pisten aus operiert.
Bombardier Challenger 650: Für die größere Schwester der Challenger 350 plant Bombardier ebenfalls Verbesserungen.
Für die Challenger 650 sind neue Triebwerke sowie neue Cockpitsysteme geplant. Bombardier baut die Challenger-Reihe bereits seit 40 Jahren und hat sie seitdem mehrfach modernisiert.
Bombardier Learjet 75 Liberty: Die Learjet-Reihe ist ein wahrer Klassiker unter den Privatjets. Mit Modifikationen hielt Bombardier das Urgestein stets auf Höhe der Zeit. Derzeit testet der Hersteller mit der Learjet 85 Liberty die neuste Version. Mit sechs anstatt von acht Sitzplätzen speckt Bombardier den Jet bewusst ab. So soll der Learjet fortan mit leichten Businessjets wie die Cessna Citation CJ3+ oder der Embraer Phenom 300E konkurrieren. Ein Abschluss der Zulassung sowie die erste Auslieferung sollen laut Bombardier noch dieses Jahr erfolgen. Über Orderzahlen hält sich das Unternehmen bedeckt. Laut Bombardier soll aber «großes Interesse» vorliegen, berichtet Flightglobal.
Syberjet SJ30I: Syberjet Aircraft ist ein Neuling unter den Herstellern von Businessfliegern. Im Oktober vergangenen Jahres hat sie das erste Exemplar Luft gebracht. Die Erstauslieferung ist für 2021 geplant. Aufgrund der Corona-Krise rechnet das Unternehmen aber mit leichten Verzögerungen. Die SJ30I ist eine Neuauflage der S302. Bereits 2005 wurde der Vorgängerjet zugelassen. Nach Turbulenzen um die Besitzerverhältnisse des Herstellers wurde die Produktion aber bereits nach Flugzeugen wieder eingestellt.
Pilatus PC-12 NGX: Vergangenen Oktober stellte der schweizerische Hersteller Pilatus mit der PC-12 NGX eine Neuauflage seines Bestsellers vor. Seit 1994 sind über 1700 Exemplare des Turbopropfliegers verkauft worden. Mittlerweile haben Fans die Chance, den neuen Turboprop auch außerhalb der Schweiz erspähen zu können. Im Mai lieferte Pilatus zum ersten Mal ein Exemplar der mittlerweile dritten Generation in den USA aus.«Es wird eine wesentliche Verbesserung des Pilatus PC-12», verriet Pilatus-Präsident Oscar Schwenk vergangenes Jahr im Interview mit aeroTELEGRAPH. Neue Triebwerk und Cockpitsysteme sowie eine größere Kabine sollen die PC-12 auf Höhe der Zeit halten.
Cessna Denali: Die Denali ist der vom amerikanischen Hersteller Textron Aviation geplante Konkurrent zur Pilatus PC-12. Doch bereits im vergangenen Jahr hakte es bei der Entwicklung. Weil Triebwerkshersteller GE Aviation den Motor nicht rechtzeitig liefern konnte, wurde der für 2019 geplante Jungfernflug auf dieses Jahr verschoben. Besserung ist noch immer nicht in Sicht. In Sachen Fortschritt hält sich GE Aviation bedeckt. Für dieses Jahr kündigte der Hersteller an, das Triebwerk an einem anderen Flieger zu testen und bis Jahresende an Textron ausliefern zu wollen. Ob ein Jungfernflug der Denali noch 2020 gelingen kann, ist derzeit somit fraglich.
Boeing BBJ737 Max: Der amerikanische Hersteller bietet die 737 auch in der neusten Variante als Boeing Business Jet an. Nachdem zwei erste Exemplare auf Basis der 737 Max 8 ausgeliefert worden sind, bremste das weltweite Grounding des Problemfliegers das Projekt aus. Noch immer ist unklar, wann die 737 Max wieder zugelassen wird. Doch weiterhin arbeitet Boeing auch an BBJ-Ableger auf Basis der kürzeren 737 Max 7 sowie der längeren 737 Max 9. Eigentlich sollten diese bis spätestens 2020 ausgeliefert werden. Genauso wie über die Rezertifizierung des Basismodells schwebt auch über die neuen 737 BBJ weiterhin ein großes Fragezeichen.
Boeing BBJ 777X: Seit Januar testet Boeing mit der 777-9 die neuste und größte Variante des größten Zweistrahlers der Welt. Auf Basis der neusten 777-Generation sollen ebenfalls BBJ-Varianten abgeleitet werden. So auch für die kürzere 777-8, deren Entwicklung Boeing derzeit aussetzt. Wann die erste BBJ 777-9 ausgeliefert werden soll, ist bislang unklar. Doch mittlerweile hat Boeing für die Variante 13 Bestellungen sammeln können.
Dassault Falcon 6X: 2021 soll sie das erste Mal fliegen, im Folgejahr steht die erste Auslieferung an. Trotz Corona-Krise kommt die Entwicklung laut Dassault gut voran. 16 Passagiere können in ihr bis zu 10.000 Kilometer weit fliegen. Das neuste Projekt des französischen Herstellers ersetzt die gescheiterte Falcon 5X.
Nach mehr als elf Jahren Entwicklungszeit zog Dassault 2017 bei der Falcon 5X die Reißleine. Verzögerungen des Triebwerklieferanten Safran verlangsamten die Entwicklung. Die Auslieferung war damals fünf Jahre im Verzug. Bei der Falcon 6X setzt Dassault nun auf bereits bewährte Motoren von Pratt and Whitney. Bei einem neuen Jet will es Dassault in naher Zukunft nicht belassen. Noch in diesem Jahr wird der Hersteller die Entwicklung eines neuen Jets ankündigen, berichtet Flightglobal. Das Flugzeug soll innerhalb des Unternehmens als Future Falcon bezeichnet werden. Details sind bislang unbekannt.
Embraer Phenom 350 E: Der brasilianische Flugzeughersteller verdient nicht nur mit seinen Regionalflugzeugen der E-Jet-Reihe Geld. Auch hat das Unternehmen Geschäftsflieger im Portfolio. Verkaufsschlager ist die leichte Phenom 300 mit Platz für sechs bis acht Passagiere. Mehr als 530 Exemplare wurden bislang ausgeliefert. Bereits 2018 führte Embraer mit der Phenom 350 E eine verbesserte Variante auf den Markt. Diese hat eine verbesserte Kabine sowie ein neueres Cockpitsystem. Noch in diesem Sommer will der Hersteller eine nochmals aufgemotzte Variante ausliefern. Mit neuen Triebwerken fliegt die sogenannte 2020 Phenom 350 E etwas schneller sowie weiter. Etwas mehr als 2700 Kilometer beträgt die Reichweite. Zulassungen für den neuen Jet hat Embraer bereits in der Tasche.
Gulfstream G700: Im Februar gelang der Jungfernflug des neuen Flaggschiffs des amerikanischen Businessjetspezialisten Gulfstream. Der Ultralangstreckenjet kann mit bis zu 19 Passagieren annähernd 14.000 Kilometer weit fliegen. Aktuell befindet sich drei Prototypen in der Luft. Mit insgesamt fünf Testflieger soll die Zulassung erlangt werden. Für 2022 ist die Auslieferung des Jets angesetzt, der laut Gulfstream die größte Kabine in der Ultralangstreckenklassebesitzt.
Bombardier Global 8000: Seit Ende2018 liefert der kanadische Hersteller mit der Global 7500 einen neuen Ultralangstreckenjet aus. Auf Basis des aktuellen Flaggschiffes plant Bombardier die kürzere Global 8000. Im Gegensatz zum Schwestermodell kann sie mit einer Reichweite von ungefähr 14.600 Kilometer etwas weiter fliegen. Seit Längerem ist es um die Global 8000 still geworden. Verworfen hat Bombardier die Pläne bislang aber nicht.
Bombardier Challenger 350: Im Bereich für mittelgroße Jets mit Platz für bis zu 10 Passagieren modifizierte Bombardier kürzlich ihre Challenger 350. Der Flieger hat stärkere Bremsen bekommen und erhielt Modifikation bei der Steuerung der Seitenruder. Damit wird die Reichweite des Jets gesteigert, wenn dieser von kurzen Pisten aus operiert.
Bombardier Challenger 650: Für die größere Schwester der Challenger 350 plant Bombardier ebenfalls Verbesserungen.
Für die Challenger 650 sind neue Triebwerke sowie neue Cockpitsysteme geplant. Bombardier baut die Challenger-Reihe bereits seit 40 Jahren und hat sie seitdem mehrfach modernisiert.
Bombardier Learjet 75 Liberty: Die Learjet-Reihe ist ein wahrer Klassiker unter den Privatjets. Mit Modifikationen hielt Bombardier das Urgestein stets auf Höhe der Zeit. Derzeit testet der Hersteller mit der Learjet 85 Liberty die neuste Version. Mit sechs anstatt von acht Sitzplätzen speckt Bombardier den Jet bewusst ab. So soll der Learjet fortan mit leichten Businessjets wie die Cessna Citation CJ3+ oder der Embraer Phenom 300E konkurrieren. Ein Abschluss der Zulassung sowie die erste Auslieferung sollen laut Bombardier noch dieses Jahr erfolgen. Über Orderzahlen hält sich das Unternehmen bedeckt. Laut Bombardier soll aber «großes Interesse» vorliegen, berichtet Flightglobal.
Syberjet SJ30I: Syberjet Aircraft ist ein Neuling unter den Herstellern von Businessfliegern. Im Oktober vergangenen Jahres hat sie das erste Exemplar Luft gebracht. Die Erstauslieferung ist für 2021 geplant. Aufgrund der Corona-Krise rechnet das Unternehmen aber mit leichten Verzögerungen. Die SJ30I ist eine Neuauflage der S302. Bereits 2005 wurde der Vorgängerjet zugelassen. Nach Turbulenzen um die Besitzerverhältnisse des Herstellers wurde die Produktion aber bereits nach Flugzeugen wieder eingestellt.
Pilatus PC-12 NGX: Vergangenen Oktober stellte der schweizerische Hersteller Pilatus mit der PC-12 NGX eine Neuauflage seines Bestsellers vor. Seit 1994 sind über 1700 Exemplare des Turbopropfliegers verkauft worden. Mittlerweile haben Fans die Chance, den neuen Turboprop auch außerhalb der Schweiz erspähen zu können. Im Mai lieferte Pilatus zum ersten Mal ein Exemplar der mittlerweile dritten Generation in den USA aus.«Es wird eine wesentliche Verbesserung des Pilatus PC-12», verriet Pilatus-Präsident Oscar Schwenk vergangenes Jahr im Interview mit aeroTELEGRAPH. Neue Triebwerk und Cockpitsysteme sowie eine größere Kabine sollen die PC-12 auf Höhe der Zeit halten.
Cessna Denali: Die Denali ist der vom amerikanischen Hersteller Textron Aviation geplante Konkurrent zur Pilatus PC-12. Doch bereits im vergangenen Jahr hakte es bei der Entwicklung. Weil Triebwerkshersteller GE Aviation den Motor nicht rechtzeitig liefern konnte, wurde der für 2019 geplante Jungfernflug auf dieses Jahr verschoben. Besserung ist noch immer nicht in Sicht. In Sachen Fortschritt hält sich GE Aviation bedeckt. Für dieses Jahr kündigte der Hersteller an, das Triebwerk an einem anderen Flieger zu testen und bis Jahresende an Textron ausliefern zu wollen. Ob ein Jungfernflug der Denali noch 2020 gelingen kann, ist derzeit somit fraglich.
Boeing BBJ737 Max: Der amerikanische Hersteller bietet die 737 auch in der neusten Variante als Boeing Business Jet an. Nachdem zwei erste Exemplare auf Basis der 737 Max 8 ausgeliefert worden sind, bremste das weltweite Grounding des Problemfliegers das Projekt aus. Noch immer ist unklar, wann die 737 Max wieder zugelassen wird. Doch weiterhin arbeitet Boeing auch an BBJ-Ableger auf Basis der kürzeren 737 Max 7 sowie der längeren 737 Max 9. Eigentlich sollten diese bis spätestens 2020 ausgeliefert werden. Genauso wie über die Rezertifizierung des Basismodells schwebt auch über die neuen 737 BBJ weiterhin ein großes Fragezeichen.
Boeing BBJ 777X: Seit Januar testet Boeing mit der 777-9 die neuste und größte Variante des größten Zweistrahlers der Welt. Auf Basis der neusten 777-Generation sollen ebenfalls BBJ-Varianten abgeleitet werden. So auch für die kürzere 777-8, deren Entwicklung Boeing derzeit aussetzt. Wann die erste BBJ 777-9 ausgeliefert werden soll, ist bislang unklar. Doch mittlerweile hat Boeing für die Variante 13 Bestellungen sammeln können.
Erst sah es so aus, als würde die Geschäftsfliegerei als eine von wenigen Bereichen der Luftfahrt von der Corona-Krise profitieren. Als sie Anfang dieses Jahres begann, die weltweite Passagierluftfahrt lahmzulegen, spürten Charteranbieter von Privatjets einen rasanten Anstieg von Anfragen.
Allen voran wohlhabende Menschen wollten im VIP-Flieger Ansteckungen vermeiden oder ausgefallen Flüge ersetzen. Doch Reiseverbote, Quarantäneauflagen oder das Ausweichen auf Videochats bescherten der Geschäftsfliegerei schlussendlich ebenfalls große Einbrüche.
Experten gehen von langsamer Erholung aus
Auch Hersteller von Privatjets drosselten wegen der Covid-19-Pandemie ihre Produktion. Branchenexperten fürchten, dass die Auslieferungen von Geschäftsflugzeugen in diesem Jahr um bis zu 50 Prozent abnehmen werden. Bis zu drei Jahre werde es dauern, bis die Auslieferungszahlen wieder das Vorkrisenniveau von 2019 erreichen, schätzt der Luftfahrtanalytiker Rolland Vincent gemäß dem Portal Flightglobal.
Dennoch arbeiten Bombardier, Dassault oder Embraer neue Projekte oder testen bereits neue Flugzeuge. In der oben stehenden Bildergalerie zeigt aeroTELEGRAPH eine Übersicht über neue Businessjets.