Bye Bye
Diese Airlines verschwanden 2019
Die Pleiten von Germania und Thomas Cook waren die spektakulärsten im Jahr 2019. Doch auch in Kanada, Island, auf Curaçao und an anderen Orten scheiterten Fluglinien.
Im November 2018 startete California Pacific Airlines mit einer Embraer E145 den Linienbetrieb. Sie bot Flüge zwischen Carlsbad bei San Diego und Las Vegas, Phoenix, Reno sowie San Jose an. Doch schon am 28. Dezember teilte sie mit, die Flüge vorerst für einen Monat einzustellen und machte die «landesweite Pilotenknappheit» verantwortlich. Das Jahr 2019 reichte nicht für eine Rückkehr.
In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar stellte die deutsche Germania den Flugbetrieb ein. «Leider ist es uns schlussendlich nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen», sagte Geschäftsführer Karsten Balke. Die Suche nach neuen Investoren schlug fehl und Ende März stand fest: Germania wird definitiv abgewickelt. Der Schweizer Ableger Germania Flug überlebte und heißt heute Chair Airlines.
Ein kurzes Leben hatte die südkoreanische Air Philip. Im November 2018 gegründet, führte sie Flüge im Inland sowie nach Japan und Russland durch. Am 13. März 2019 stellte sie die Flüge ein.
Die kolumbianische Aerolínea de Antioquia lebte länger. 1987 wurde sie gegründet und führte mit ihren BAE Jetsream 32 und Dornier 328 Inlandsflüge durch. Am 29. März 2019 musste sie ihren Betrieb einstellen.
Während Wow Air noch mit Investoren verhandelte, entschied der wichtigste Leasinggeber gegen die isländische Fluggesellschaft. Denn die Airline hatte es verpasst, bis Mitternacht eine Rate an die Air Lease Corporation zu zahlen. Die Leasingfirma ließ die Flieger daraufhin nicht mehr abheben und Wow Air musste am 28. März den Betrieb stoppen.
Anfang Februar verkündete Insel Air, dass ihre McDonnell Douglas MD-80, die für Wartungsarbeiten schon länger am Boden war, nicht mehr abheben wird. Kurz danach beklagten die Angestellten, nicht die volle Bezahlung für den Januar erhalten zu haben. Mitte Februar stellte die Airline von der niederländischen Karibikinsel Curaçao dann schließlich den Betrieb ein.
Mitte Februar stellte auch Fly BMI den Betrieb ein und kündigte die Insolvenz an. Die britische Regionalairline nannte zwei Gründe: Zum einen die Erhöhung des Kerosinpreises im vergangenen Jahr. Zum anderen hätten die Unsicherheit rund um den Brexit und die Zweifel, ob Fly BMI auch künftig frei in Europa fliegen kann, dazu geführt, dass Fly BMI keine neuen Wet-Lease-Aufträge mehr bekommen habe.
Mit dem Totalschaden einer Boeing 757-200 im November 2018 begannen die Probleme für Fly Jamaica. Die Airline musste Flugzeuge leasen, konnte aber die Nachfrage trotzdem nicht decken. Die Entschädigungsforderungen von Passagieren wurden immer höher, was wiederum das Leasing von Fliegern sehr schwierig machte. Ende März 2019 musste sie alle Mitarbeiter entlassen.
Die Aktionäre von Jet Airways wollten im April nicht nochmals Geld einschießen. Deshalb stellte die indische Fluggesellschaft den Betrieb ein. Aus einem zunächst geplanten Comeback wurde bisher nichts.
Al Nasr Wings wurde 2005 gegründet und war eine irakische Fluglinie. Sie flog inländische und regionale Ziele an. Im April 2019 musste sie die Flüge einstellen und Konkurs anmelden.
Im Mai ordnete die brasilianische Luftfahrtbehörde das Grounding von Avianca Brasil an. Die einst viertgrößte brasilianische Fluggesellschaft hatte sich schon seit Dezember 2018 unter Gläubigerschutz befunden.
Im Juni stellte dann auch Avianca Argentina den Betrieb ein. Aus Plänen für eine Rückkehr wurde bisher noch nichts.
Auch wenn es zuerst Interessenten an der französischen Aigle Azur gab, fand sich schließlich niemand, der ein tragfähiges Angebot vorlegen konnte. Die Airline mit Basis am Flughafen Paris-Orly wurde Ende September liquidiert.
Im September stellte die staatliche Tam – Transporte Aéreo Militar den betrieb ein. Sie war 1945 gegründet worden.
Es war das Ende einer 58-jährigen Firmengeschichte: Im September stellte die slowenische Adria Airways mit Verweis auf Geldmangel zuerst vorübergehend den Betreib ein und ging dann Ende des Monats in die Insolvenz.
Es war die größte Pleite 2019: Im September meldete der Reisekonzern Thomas Cook Insolvenz an. Das traf auch etliche Töchter, darunter die britische Fluglinie. Die deutsche Condor konnte sich dagegen dank staatlich verbürgtem Kredit und Schutzschirm retten.
Bei der französischen XL Airways hatte man bis zum Schluss auf einen neuen Investor gehofft. Doch bis Anfang Oktober beurteilte ein Handelsgericht alle Offerten als ungenügend. So ging die Langstrecken-Billigairline in die Liquidation.
Peruvian Airlines stellte im Oktober den Betrieb ein. Aufgrund von Unstimmigkeiten rund um die Einfuhr von zwei Flugzeugen hätten die Finanz- und Zollbehörden die Konten blockieren lassen, so die Airline. Ohne Liquidität habe man den Betrieb zuerst einen halben Tag einstellen müssen, und in der Folge das Vertrauen der Reiseagenturen verloren, so dass die Buchungen eingebrochen seien.
Um abgelegene Teile des Landes zu erreichen, betrieb die bolivianische Luftwaffe seit 1945 Transporte Aéreo Militar oder kurz TAM. Obwohl sie zivile Passagiere und Fracht beförderte, befolgte sie nicht die Regeln der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao. Der daher schon seit Ende 2016 geplante Neustart als zivile Fluglinie stieß jedoch immer wieder auf Probleme. Ende September 2019 beendete die Airline den Betrieb, offiziell nur für einige Tage. Ein Rückkehr gelang seither nicht.
Die armenische Taron Avia flog mit Boeing 737-500. Im November fand die Luftfahrtbehörde des Landes bei einer Inspektion jedoch nicht näher genannte Mängel. Sie setzte daraufhin die Betriebserlaubnis der Fluglinie aus und Taron Avia stellte den Betrieb ein.
Die griechische Astra Airlines flog mit ATR 42, ATR 72 und BAE 146. Im November stellte sie aufgrund finanzieller Probleme den Betrieb ein und gab ihr Luftverkehrsbetreiberzeugnis zurück.
Anfang Dezember teilte die kanadische Air Saguenay mit, dass sie den Betrieb im nächsten Jahr nicht wieder aufnehmen wir. Die Fluggesellschaft verkauft ihre Flotte, die vor allem aus de Havilland Beaver und Otter besteht. Grund für das Ende ist laut der Airline das Verbot der Karibu-Jagd sowie eine Klage von Hinterbliebenen der Opfer eines Absturzes im vergangenen Juli. Die vor 40 Jahren gegründete Regionalairline hatte hauptsächlich abgelegene Orte im nördlichen Kanada bedient.
Anfang Dezember zog Norwegian die Notbremse für Norwegian Air Argentina. Sie verkaufte den argentinischen Ableger an Jetsmart Airlines aus Chile. Der Betrieb in Südamerika hatte sich für die Norweger nicht rentiert.
Im November 2018 startete California Pacific Airlines mit einer Embraer E145 den Linienbetrieb. Sie bot Flüge zwischen Carlsbad bei San Diego und Las Vegas, Phoenix, Reno sowie San Jose an. Doch schon am 28. Dezember teilte sie mit, die Flüge vorerst für einen Monat einzustellen und machte die «landesweite Pilotenknappheit» verantwortlich. Das Jahr 2019 reichte nicht für eine Rückkehr.
In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar stellte die deutsche Germania den Flugbetrieb ein. «Leider ist es uns schlussendlich nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen», sagte Geschäftsführer Karsten Balke. Die Suche nach neuen Investoren schlug fehl und Ende März stand fest: Germania wird definitiv abgewickelt. Der Schweizer Ableger Germania Flug überlebte und heißt heute Chair Airlines.
Ein kurzes Leben hatte die südkoreanische Air Philip. Im November 2018 gegründet, führte sie Flüge im Inland sowie nach Japan und Russland durch. Am 13. März 2019 stellte sie die Flüge ein.
Die kolumbianische Aerolínea de Antioquia lebte länger. 1987 wurde sie gegründet und führte mit ihren BAE Jetsream 32 und Dornier 328 Inlandsflüge durch. Am 29. März 2019 musste sie ihren Betrieb einstellen.
Während Wow Air noch mit Investoren verhandelte, entschied der wichtigste Leasinggeber gegen die isländische Fluggesellschaft. Denn die Airline hatte es verpasst, bis Mitternacht eine Rate an die Air Lease Corporation zu zahlen. Die Leasingfirma ließ die Flieger daraufhin nicht mehr abheben und Wow Air musste am 28. März den Betrieb stoppen.
Anfang Februar verkündete Insel Air, dass ihre McDonnell Douglas MD-80, die für Wartungsarbeiten schon länger am Boden war, nicht mehr abheben wird. Kurz danach beklagten die Angestellten, nicht die volle Bezahlung für den Januar erhalten zu haben. Mitte Februar stellte die Airline von der niederländischen Karibikinsel Curaçao dann schließlich den Betrieb ein.
Mitte Februar stellte auch Fly BMI den Betrieb ein und kündigte die Insolvenz an. Die britische Regionalairline nannte zwei Gründe: Zum einen die Erhöhung des Kerosinpreises im vergangenen Jahr. Zum anderen hätten die Unsicherheit rund um den Brexit und die Zweifel, ob Fly BMI auch künftig frei in Europa fliegen kann, dazu geführt, dass Fly BMI keine neuen Wet-Lease-Aufträge mehr bekommen habe.
Mit dem Totalschaden einer Boeing 757-200 im November 2018 begannen die Probleme für Fly Jamaica. Die Airline musste Flugzeuge leasen, konnte aber die Nachfrage trotzdem nicht decken. Die Entschädigungsforderungen von Passagieren wurden immer höher, was wiederum das Leasing von Fliegern sehr schwierig machte. Ende März 2019 musste sie alle Mitarbeiter entlassen.
Die Aktionäre von Jet Airways wollten im April nicht nochmals Geld einschießen. Deshalb stellte die indische Fluggesellschaft den Betrieb ein. Aus einem zunächst geplanten Comeback wurde bisher nichts.
Al Nasr Wings wurde 2005 gegründet und war eine irakische Fluglinie. Sie flog inländische und regionale Ziele an. Im April 2019 musste sie die Flüge einstellen und Konkurs anmelden.
Im Mai ordnete die brasilianische Luftfahrtbehörde das Grounding von Avianca Brasil an. Die einst viertgrößte brasilianische Fluggesellschaft hatte sich schon seit Dezember 2018 unter Gläubigerschutz befunden.
Im Juni stellte dann auch Avianca Argentina den Betrieb ein. Aus Plänen für eine Rückkehr wurde bisher noch nichts.
Auch wenn es zuerst Interessenten an der französischen Aigle Azur gab, fand sich schließlich niemand, der ein tragfähiges Angebot vorlegen konnte. Die Airline mit Basis am Flughafen Paris-Orly wurde Ende September liquidiert.
Im September stellte die staatliche Tam – Transporte Aéreo Militar den betrieb ein. Sie war 1945 gegründet worden.
Es war das Ende einer 58-jährigen Firmengeschichte: Im September stellte die slowenische Adria Airways mit Verweis auf Geldmangel zuerst vorübergehend den Betreib ein und ging dann Ende des Monats in die Insolvenz.
Es war die größte Pleite 2019: Im September meldete der Reisekonzern Thomas Cook Insolvenz an. Das traf auch etliche Töchter, darunter die britische Fluglinie. Die deutsche Condor konnte sich dagegen dank staatlich verbürgtem Kredit und Schutzschirm retten.
Bei der französischen XL Airways hatte man bis zum Schluss auf einen neuen Investor gehofft. Doch bis Anfang Oktober beurteilte ein Handelsgericht alle Offerten als ungenügend. So ging die Langstrecken-Billigairline in die Liquidation.
Peruvian Airlines stellte im Oktober den Betrieb ein. Aufgrund von Unstimmigkeiten rund um die Einfuhr von zwei Flugzeugen hätten die Finanz- und Zollbehörden die Konten blockieren lassen, so die Airline. Ohne Liquidität habe man den Betrieb zuerst einen halben Tag einstellen müssen, und in der Folge das Vertrauen der Reiseagenturen verloren, so dass die Buchungen eingebrochen seien.
Um abgelegene Teile des Landes zu erreichen, betrieb die bolivianische Luftwaffe seit 1945 Transporte Aéreo Militar oder kurz TAM. Obwohl sie zivile Passagiere und Fracht beförderte, befolgte sie nicht die Regeln der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao. Der daher schon seit Ende 2016 geplante Neustart als zivile Fluglinie stieß jedoch immer wieder auf Probleme. Ende September 2019 beendete die Airline den Betrieb, offiziell nur für einige Tage. Ein Rückkehr gelang seither nicht.
Die armenische Taron Avia flog mit Boeing 737-500. Im November fand die Luftfahrtbehörde des Landes bei einer Inspektion jedoch nicht näher genannte Mängel. Sie setzte daraufhin die Betriebserlaubnis der Fluglinie aus und Taron Avia stellte den Betrieb ein.
Die griechische Astra Airlines flog mit ATR 42, ATR 72 und BAE 146. Im November stellte sie aufgrund finanzieller Probleme den Betrieb ein und gab ihr Luftverkehrsbetreiberzeugnis zurück.
Anfang Dezember teilte die kanadische Air Saguenay mit, dass sie den Betrieb im nächsten Jahr nicht wieder aufnehmen wir. Die Fluggesellschaft verkauft ihre Flotte, die vor allem aus de Havilland Beaver und Otter besteht. Grund für das Ende ist laut der Airline das Verbot der Karibu-Jagd sowie eine Klage von Hinterbliebenen der Opfer eines Absturzes im vergangenen Juli. Die vor 40 Jahren gegründete Regionalairline hatte hauptsächlich abgelegene Orte im nördlichen Kanada bedient.
Anfang Dezember zog Norwegian die Notbremse für Norwegian Air Argentina. Sie verkaufte den argentinischen Ableger an Jetsmart Airlines aus Chile. Der Betrieb in Südamerika hatte sich für die Norweger nicht rentiert.
Im Jahr 2017 scheiterte Air Berlin, 2018 verschwand Small Planet Airlines vom deutschen Luftfahrtmarkt. Auch das Jahr 2019 begann mit einer deutschen Airline-Pleite: Germania fand nach fast zweimonatiger Investorensuche keinen Retter.
Anders erging es Condor bei der größten Insolvenz des Jahres 2019. Während der Mutterkonzern Thomas Cook und die dazugehörige britische Fluglinie scheiterten, rettete sich der deutsche Ferienflieger dank eines staatlich verbürgten Übergangskredits in ein Schutzschirmverfahren. So ist er vor Forderungen der insolventen Mutter geschützt. Sicher ist die Zukunft von Condor und ihrer Mitarbeiter aber noch nicht. Sie muss einen neuen Investor finden und hat gerade den Abbau von 170 Stellen angekündigt.
Wow Air wähnte sich fast am Ziel
Auch weltweit überlebten 2019 etliche Fluggesellschaften nicht. Eine ist die isländische Wow Air, die sich bei Verhandlungen mit Investoren schon fast am Ziel sah, als ihr wichtigster Leasinggeber die Geduld mit der Airline verlor. In Slowenien musste mit Adria Airways derweil eine Fluggesellschaft mit 58-jähriger Tradition aufgeben.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen sie Fluglinien, die in diesem Jahr scheiterten.