Bye Bye
Diese Airlines überlebten 2018 nicht
2018 war ein hartes Jahr für die Luftfahrt. Der chaotische Sommer in Europa zwang etliche Airlines zum Aufgeben. Sehen Sie, welche Fluglinien 2019 nicht mehr erleben.
Anfang Oktober stellte Primera Air alle Flüge ein und meldete Insolvenz an. Die Gruppe, zu der die nordische Langstrecken-Billigairline gehört, erklärte: «In den vergangenen zwei Jahren haben verschiedene unglückliche Umstände Primera Air finanziell belastet.» Unter anderem habe man 2017 ein Flugzeug wegen «schwerer Probleme mit Korrosion» für 10 Millionen Euro komplett renovieren müssen.
Nur zwei Wochen nach dem Grounding von Primera Air war die nächste europäische Fluggesellschaft am Ende. Cobalt Air stellte am 17. Oktober alle Flüge ein. Bereits Anfang des Monats waren Gerüchte laut geworden, dass die zyprische Airline Geldprobleme habe und die fälligen Raten für das Leasing zweier Flieger nicht mehr zahlen könne.
Small Planet Airlines Deutschland ging Mitte September in die Insolvenz, hoffte dann aber noch lange auf einen neuen Investor. Ende November war dann klar: Einen Retter wird es nicht geben. Auch in Polen, Kambodscha und ihrem Heimatland Litauen überlebte Small Planet Airlines das Jahr 2018 nicht.
Im November noch als möglicher Retter von Small Planet Airlines gehandelt, meldete VLM Airlines Brussels Mitte Dezember selber Insolvenz an. Man habe im Sommer zwar gute Geschäfte gemacht, aber nicht genug Reserven anhäufen können, um den Winter zu überstehen, hieß es von der Charter- und Wet-Lease-Airline. Sie gehörte seit Februar rechtlich nicht mehr …
… zur VLM-Gruppe mit den Töchtern VLM Antwerpen und VLM Slovenia, die beide bereits im Herbst Insolvenz angemeldet hatten.
Ende August stellte die Schweizer Regionalairline Skywork den Betrieb ein. Nachdem Flug SX0207 aus Hamburg am 29. August um 22:19 Uhr am Flughafen Bern gelandet war, informierte das Management: «Nach gescheiterten Verhandlungen mit einem möglichen Partner sind die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben, den Betrieb weiterzuführen.»
Anfang Dezember meldete die Charterfluglinie Privatair in der Schweiz und in Deutschland Insolvenz an. Das Aus der langjährigen Lufthansa-Partnerin hatte auch zur Folge, dass Deutschlands größte Fluggesellschaft Flüge von Frankfurt nach Pune vorerst aus dem Programm nahm.
Die Regionalfluglinie Nextjet gab Mitte Mai auf. Trotz einer vorherigen Kapitalerhöhung stellte die Airline alle Flüge ein und meldete Insolvenz an. Das norwegische Fischereiunternehmen Olsen Gruppen übernahm anschließend Teile von Nexjet und gründete Air Leap, die mit drei Saab 340 aus der ehemaligen Nextjet-Flotte abhebt, seit Oktober auch mit schwedischem AOC.
Die Beteiligungsgesellschaft SBC Restrukturierung und Investments aus Düsseldorf kaufte Belair im Januar von der insolventen Air Berlin. Ziel war es, aus ihr eine Wet-Lease-Anbieterin zu machen. Doch es fehlte das Geld, um den Betrieb neu zu starten. Ein potenzieller Investor sei unerwartet abgesprungen, hieß es Mitte August. So ging auch die Schweizer Fluglinie pleite.
Niki stellte zwar schon Mitte Dezember 2017 den Betrieb ein, doch erst Anfang 2018 wanderte die Zuständigkeit für die Insolvenz von Deutschland nach Österreich. So konnte Niki Lauda mit Laudamotion den Konkurrenten IAG ausstechen und Niki übernehmen. Laudamotion reichte er dann wiederum im März an Ryanair weiter.
Mitte November stellte Royal Jordanian Airlines den Betrieb ihrer Chartertochter Royal Wings ein. Diese hatte nachhaltig Verluste eingeflogen.
Der jordanische Billigflieger Air Arabia Jordan, ein Joint Venture von Air Arabia und der Rum Group, wechselte schon im November 2017 auf Charterbetrieb. Im April 2018 stellte die Airline den Betrieb dann ganz ein.
Im Februar wollte Nature Air den Flugbetrieb eigentlich wieder aufnehmen. Zuvor hatte Costa Ricas Luftfahrtbehörde der größten Inlandsfluggesellschaft des Landes die Lizenz vorübergehend entzogen. Der Grund: Nach einem Absturz mit zwölf Toten waren Unregelmäßigkeiten im Betrieb aufgetaucht. Doch zum Neustart kam es nie. Darum entzog die Dirección General de Aeronáutica Civil der Fluglinie wegen Nichteinhaltens des Flugplans im Mai erneut die Lizenz – dieses Mal definitiv. Auf der Webseite der Airline ist bis heute zu lesen, dass man an einem Neustart arbeite.
Die venezolanische Aserca Airlines stellte im Februar den Betrieb ein, nachdem die nationale Luftfahrtbehörde ihr die Betriebserlaubnis entzogen hatte. Der Grund war das Fehlen des Versicherungsnachweises. Im Mai gab die Fluglinie dann ganz auf. Mit Santa Bárbara Airlines und Pawa Dominicana überlebten auch zwei weitere Fluglinien des Unternehmers Simeón García das Jahr 2018 nicht.
Das Management von Azur Air Deutschland schrieb im September an die Mitarbeiter: «Leider haben wir es nicht geschafft, die Operation auf wirtschaftlich stabile Beine zu stellen.» Insbesondere die Vielzahl an Flugunregelmäßigkeiten und Verspätungen habe zu hohen Kosten und entsprechenden Verlusten geführt. «Als Konsequenz hieraus haben Geschäftsführung und Gesellschafter entschieden, den Geschäftsbetrieb einzustellen und die Azurair GmbH abzuwickeln.»
Backbone Aviation hätte im Winter für Powdair fliegen sollen. Doch die virtuelle Airline hob nie ab. Dadurch geriet auch die dänische Charterfluglinie in Schwierigkeiten. Mitte Januar stellte sie den Betrieb ein und meldete Insolvenz an.
Die chilenische LAW Latin American Wings groundete ihre Flotte im März. Im Januar hatte die Fluggesellschaft bereits alle Inlandsflüge in Chile suspendiert. LAW nannte einen ruinösen Preiskampf und Schulden als Grund für den Flugstopp. Im Mai wurde dann nach schweren Vorwürfen (fehlende Versicherung, ungeschulte Flugbegleiter, Piloten ohne ausreichendes Training) klar, dass LAW nicht mehr abheben wird.
Die israelische El Al beschloss im Januar, ihre Billigmarke Up im Frühsommer 2018 wieder zu beerdigen. Zuvor waren Berlin-Schönefeld, Budapest, Kiew, Larnaca und Prag die letzten Ziele, die Up anflog. Sie wird wieder in El Al integriert.
Anfang September stellte Wataniya Airways schon zum zweiten Mal in ihrer Geschichte den Betrieb ein. Vorstandsvorsitzender Ali Al-Fozan sagte, drei Flugzeuge seien ausgefallen. Mit nur noch einer verbleibenden Maschine fühle ich die Fluglinie aus Kuwait nicht mehr in der Lage, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Wataniya ist seitdem nicht mehr abgehoben.
Saratov Airlines versuchte es zuletzt mit einem Namenswechsel. Die russische Fluglinie wollte künftig als Ivolga Airlines auftreten und einen tödlichen Absturz mit 71 Toten im Februar vergessen machen. Es reichte nicht. Die russischen Behörden entzogen Saratov Airlines Ende Mai die Betriebslizenz definitiv. Die Fluggesellschaft erfülle die Sicherheitsauflagen nicht und stelle eine Gefahr für die Passagiere dar, so Rosaviatsia.
Schon 2017 gab Alaska Airlines bekannt, die Marke der von ihr übernommen Fluglinie Virgin America verschwinden zu lassen.
Genau das geschah dann zum großen Teil in der Nacht vom 24. auf den 25. April 2018. Am Abend starteten kurz hintereinander die letzten beiden Virgin-America-Flüge: VX 1182 von San Francisco nach Newark und VX 1948 von San Francisco nach Los Angeles. Ab dem nächsten Morgen hoben die Jets der übernommenen Fluglinie als Alaska-Airlines-Flüge mit der Kennung AS ab.
Anfang Oktober stellte Primera Air alle Flüge ein und meldete Insolvenz an. Die Gruppe, zu der die nordische Langstrecken-Billigairline gehört, erklärte: «In den vergangenen zwei Jahren haben verschiedene unglückliche Umstände Primera Air finanziell belastet.» Unter anderem habe man 2017 ein Flugzeug wegen «schwerer Probleme mit Korrosion» für 10 Millionen Euro komplett renovieren müssen.
Nur zwei Wochen nach dem Grounding von Primera Air war die nächste europäische Fluggesellschaft am Ende. Cobalt Air stellte am 17. Oktober alle Flüge ein. Bereits Anfang des Monats waren Gerüchte laut geworden, dass die zyprische Airline Geldprobleme habe und die fälligen Raten für das Leasing zweier Flieger nicht mehr zahlen könne.
Small Planet Airlines Deutschland ging Mitte September in die Insolvenz, hoffte dann aber noch lange auf einen neuen Investor. Ende November war dann klar: Einen Retter wird es nicht geben. Auch in Polen, Kambodscha und ihrem Heimatland Litauen überlebte Small Planet Airlines das Jahr 2018 nicht.
Im November noch als möglicher Retter von Small Planet Airlines gehandelt, meldete VLM Airlines Brussels Mitte Dezember selber Insolvenz an. Man habe im Sommer zwar gute Geschäfte gemacht, aber nicht genug Reserven anhäufen können, um den Winter zu überstehen, hieß es von der Charter- und Wet-Lease-Airline. Sie gehörte seit Februar rechtlich nicht mehr …
… zur VLM-Gruppe mit den Töchtern VLM Antwerpen und VLM Slovenia, die beide bereits im Herbst Insolvenz angemeldet hatten.
Ende August stellte die Schweizer Regionalairline Skywork den Betrieb ein. Nachdem Flug SX0207 aus Hamburg am 29. August um 22:19 Uhr am Flughafen Bern gelandet war, informierte das Management: «Nach gescheiterten Verhandlungen mit einem möglichen Partner sind die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben, den Betrieb weiterzuführen.»
Anfang Dezember meldete die Charterfluglinie Privatair in der Schweiz und in Deutschland Insolvenz an. Das Aus der langjährigen Lufthansa-Partnerin hatte auch zur Folge, dass Deutschlands größte Fluggesellschaft Flüge von Frankfurt nach Pune vorerst aus dem Programm nahm.
Die Regionalfluglinie Nextjet gab Mitte Mai auf. Trotz einer vorherigen Kapitalerhöhung stellte die Airline alle Flüge ein und meldete Insolvenz an. Das norwegische Fischereiunternehmen Olsen Gruppen übernahm anschließend Teile von Nexjet und gründete Air Leap, die mit drei Saab 340 aus der ehemaligen Nextjet-Flotte abhebt, seit Oktober auch mit schwedischem AOC.
Die Beteiligungsgesellschaft SBC Restrukturierung und Investments aus Düsseldorf kaufte Belair im Januar von der insolventen Air Berlin. Ziel war es, aus ihr eine Wet-Lease-Anbieterin zu machen. Doch es fehlte das Geld, um den Betrieb neu zu starten. Ein potenzieller Investor sei unerwartet abgesprungen, hieß es Mitte August. So ging auch die Schweizer Fluglinie pleite.
Niki stellte zwar schon Mitte Dezember 2017 den Betrieb ein, doch erst Anfang 2018 wanderte die Zuständigkeit für die Insolvenz von Deutschland nach Österreich. So konnte Niki Lauda mit Laudamotion den Konkurrenten IAG ausstechen und Niki übernehmen. Laudamotion reichte er dann wiederum im März an Ryanair weiter.
Mitte November stellte Royal Jordanian Airlines den Betrieb ihrer Chartertochter Royal Wings ein. Diese hatte nachhaltig Verluste eingeflogen.
Der jordanische Billigflieger Air Arabia Jordan, ein Joint Venture von Air Arabia und der Rum Group, wechselte schon im November 2017 auf Charterbetrieb. Im April 2018 stellte die Airline den Betrieb dann ganz ein.
Im Februar wollte Nature Air den Flugbetrieb eigentlich wieder aufnehmen. Zuvor hatte Costa Ricas Luftfahrtbehörde der größten Inlandsfluggesellschaft des Landes die Lizenz vorübergehend entzogen. Der Grund: Nach einem Absturz mit zwölf Toten waren Unregelmäßigkeiten im Betrieb aufgetaucht. Doch zum Neustart kam es nie. Darum entzog die Dirección General de Aeronáutica Civil der Fluglinie wegen Nichteinhaltens des Flugplans im Mai erneut die Lizenz – dieses Mal definitiv. Auf der Webseite der Airline ist bis heute zu lesen, dass man an einem Neustart arbeite.
Die venezolanische Aserca Airlines stellte im Februar den Betrieb ein, nachdem die nationale Luftfahrtbehörde ihr die Betriebserlaubnis entzogen hatte. Der Grund war das Fehlen des Versicherungsnachweises. Im Mai gab die Fluglinie dann ganz auf. Mit Santa Bárbara Airlines und Pawa Dominicana überlebten auch zwei weitere Fluglinien des Unternehmers Simeón García das Jahr 2018 nicht.
Das Management von Azur Air Deutschland schrieb im September an die Mitarbeiter: «Leider haben wir es nicht geschafft, die Operation auf wirtschaftlich stabile Beine zu stellen.» Insbesondere die Vielzahl an Flugunregelmäßigkeiten und Verspätungen habe zu hohen Kosten und entsprechenden Verlusten geführt. «Als Konsequenz hieraus haben Geschäftsführung und Gesellschafter entschieden, den Geschäftsbetrieb einzustellen und die Azurair GmbH abzuwickeln.»
Backbone Aviation hätte im Winter für Powdair fliegen sollen. Doch die virtuelle Airline hob nie ab. Dadurch geriet auch die dänische Charterfluglinie in Schwierigkeiten. Mitte Januar stellte sie den Betrieb ein und meldete Insolvenz an.
Die chilenische LAW Latin American Wings groundete ihre Flotte im März. Im Januar hatte die Fluggesellschaft bereits alle Inlandsflüge in Chile suspendiert. LAW nannte einen ruinösen Preiskampf und Schulden als Grund für den Flugstopp. Im Mai wurde dann nach schweren Vorwürfen (fehlende Versicherung, ungeschulte Flugbegleiter, Piloten ohne ausreichendes Training) klar, dass LAW nicht mehr abheben wird.
Die israelische El Al beschloss im Januar, ihre Billigmarke Up im Frühsommer 2018 wieder zu beerdigen. Zuvor waren Berlin-Schönefeld, Budapest, Kiew, Larnaca und Prag die letzten Ziele, die Up anflog. Sie wird wieder in El Al integriert.
Anfang September stellte Wataniya Airways schon zum zweiten Mal in ihrer Geschichte den Betrieb ein. Vorstandsvorsitzender Ali Al-Fozan sagte, drei Flugzeuge seien ausgefallen. Mit nur noch einer verbleibenden Maschine fühle ich die Fluglinie aus Kuwait nicht mehr in der Lage, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Wataniya ist seitdem nicht mehr abgehoben.
Saratov Airlines versuchte es zuletzt mit einem Namenswechsel. Die russische Fluglinie wollte künftig als Ivolga Airlines auftreten und einen tödlichen Absturz mit 71 Toten im Februar vergessen machen. Es reichte nicht. Die russischen Behörden entzogen Saratov Airlines Ende Mai die Betriebslizenz definitiv. Die Fluggesellschaft erfülle die Sicherheitsauflagen nicht und stelle eine Gefahr für die Passagiere dar, so Rosaviatsia.
Schon 2017 gab Alaska Airlines bekannt, die Marke der von ihr übernommen Fluglinie Virgin America verschwinden zu lassen.
Genau das geschah dann zum großen Teil in der Nacht vom 24. auf den 25. April 2018. Am Abend starteten kurz hintereinander die letzten beiden Virgin-America-Flüge: VX 1182 von San Francisco nach Newark und VX 1948 von San Francisco nach Los Angeles. Ab dem nächsten Morgen hoben die Jets der übernommenen Fluglinie als Alaska-Airlines-Flüge mit der Kennung AS ab.
Das Jahr ist noch keine zwei Wochen alt, da muss schon wieder die erste deutsche Fluggesellschaft eingestehen, dass sie in Schwierigkeiten steckt. Germania steht aufgrund eines finanziellen Engpasses zum Verkauf. Damit knüpft 2019 nahtlos ans Vorjahr an, in dem viele Airlines ins Straucheln gerieten.
Gerade in Europa war der vergangene Sommer gekennzeichnet von einem generellen Chaos mit überfüllten Flughäfen und Luftstraßen, Streiks sowie mitunter überforderten Fluggesellschaften. Das führte zu Annullierungen und Verspätungen – und haufenweise Entschädigungsforderungen. Zudem wurde Öl und damit auch Kerosin zeitweise deutlich teurer. Und nicht zuletzt suchten viele Fluglinien händeringend fliegendes Personal, was den die Löhne mitunter nach oben trieb.
In Europa und anderswo
Das belastete die Branche enorm. In diesem herausfordernden Umfeld überlebte eine ganze Reihe von Fluggesellschaften das Jahr nicht. Besonders in Europa gab es viele Groundings, aber auch anderswo in der Welt mussten Fluglinien aufgeben.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen sie die prominentesten Opfer des Jahres 2018.