Streit mit Flughafen Kiev
Die Ukraine bekniet Ryanair
Wegen eines Streits mit dem Flughafen hat die Billigairline die Aufnahme von Flügen nach Kiev und Lviv abgesagt. Nun will die Regierung Ryanair umstimmen.
Ryanair im Anflug: Nicht in der Ukraine – oder doch?
Ryanair im Anflug: Nicht in der Ukraine – oder doch?
Es wäre das 34. Land geworden, in dem Ryanair aktiv ist. Ab kommenden Oktober wollte Ryanair von Eindhoven (drei mal pro Woche), London Stansted (fünf Mal), Manchester (drei Mal) und Stockholm Skavsta (vier Mal) nach Kiev fliegen. Zudem plante sie Flüge von Berlin (zwei Mal), Budapest (zwei Mal), Eindhoven (zwei Mal), Krakau (drei Mal), London (zwei Mal), Memmingen (zwei Mal) und Wroclaw (Breslau – drei Mal) nach Lviv (Lemberg).
«Tiefpreise sind in der Ukraine angekommen», erklärte die irische Billigairline bei Bekanntgabe der Expansion. Doch nun hat sie die Expansion in die Ukraine gestoppt. Schuld sei der Flughafen Kiev, so Ryanair. Er habe einen gemeinsam geschlossenen «Wachstumspakt» nicht eingehalten. Dadurch sei er Schuld am Verlust von rund 500.000 Passagiere pro Jahr und 400 Arbeitsplätze in Kiev und Lviv, rechnet Ryanair in einer Medienmitteilung vor.
Schutz heimischer Konkurrenten
Nach der Ankündigung von Ryanair vom Montag (10. Juli) reagierte die Regierung der Ukraine umgehend. Premierminister Volodymyr Groysman sprach mit den Verantwortlichen des Flughafens Kiev. Auch mit dem Infrastruktur-Ministerium habe er gesprochen. «Wir haben die Gespräche mit Ryanair wieder aufgenommen», so Groysman.
Rund um Ryanairs Rückzieher waren Gerüchte aufgekommen, Konkurrenten könnten den Flughafen dazu gedrängt haben, den Vertrag nicht einzuhalten – zum Schutz der heimischen Anbieter.