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Lufthansa, Tuifly, Sundair und mehr

Die heimlichen Hinweise in Flugzeugkennzeichen

Ein Airbus A320 von Sundair trägt das Kennzeichen D-ASMR, ein A319 von Lufthansa D-AILU und ein Dreamliner von Virgin Atlantic G-VSPY. In allen sind Hinweise verborgen.

Nicht wenige Auto-Kennzeichen verraten durch die Kombination aus Zahlen und Buchstaben etwas über den Besitzer des Fahrzeugs. Etwa ein Namenskürzel oder einen Teil des Geburtsdatums. Auch Flugzeugbesitzer nutzen die Kennzeichen ihrer Flieger gerne, um etwas mitzuteilen.

So wählte der Gründer des Sportartikelkonzerns Nike, Phil Knight, für seine Gulfstream etwa die Registrierung N1KE, was sich wie der Name seiner Firma liest. Fluggesellschaften verstecken ebenfalls manchmal Hinweise in den Kennungen ihrer Flieger. So etwa die deutsche Sundair. Bei deren Airbus A320 mit dem Kennzeichen D-ASMR steht das MR für Geschäftsführer Marcos Rossello, während D-ANNA dessen Tochter Anna gewidmet ist.

Regeln für die ersten beiden Buchstaben

Damit nicht genug. D-ASGK verweist auf Gerald Kassner, Chef des Reiseunternehmens Schauinsland, das 50 Prozent an Sundair hält, und D-ASSK auf dessen Sohn Steffen. In D-ASMF versteckt sich das Kürzel von Markus Förster, Bereichsleiter Flug bei Schauinsland.

Bei Lufthansa gibt es zwei Jets mit versteckten Hinweisen in den Kennzeichen. Bei der Boeing 747 mit der Registrierung D-ABVW steht das VW für den Autokonzern Volkswagen. Der Jumbo trägt nämlich den Taufnamen Wolfsburg und dort hat VW seine Zentrale. Der Airbus A319, der mit Lufthansas Maskottchen Lu verziert ist, hat passend die Registrierung D-AILU erhalten.

Jets mit B flogen früher für Air Berlin

Tatsächlich hat Lufthansa es auch gar nicht so leicht, wenn sie solche Anspielungen in Kennzeichen unterbringen will. Denn es gelten Regeln. Zuerst einmal tragen alle in Deutschland registrierten Flugzeuge vorne als Länderkürzel ein D. Der zweite Buchstabe steht hierzulande für die Gewichtsklasse: Alle Flugzeuge mit einem maximalen Startgewicht von mindestens 20 Tonnen erhalten ein A. Dann folgen Hausregeln.

So wählt Lufthansa den dritten Buchstaben nach dem Hersteller des Flugzeuges, etwa I für Airbus und B für Boeing. Der vierte Buchstabe steht für den Flugzeugtyp. So erhält ein Airbus A380 ein M, eine Boeing 747-8 ein Y. Nur der fünfte Buchstabe wird frei vergeben.

Familienname auf dem Airbus A380

Bei Tuifly funktioniert es so: Folgt nach den obligatorischen Buchstaben D und A ein HL, erinnert dies an das Transportunternehmen Hapag-Lloyd, das einst zu Tui gehörte. Die ehemalige Airline-Tochter Hapag-Lloyd Flug wird geehrt, wenn ein HF folgt. Steht an dieser Stelle stattdessen ein TU, weist das auf Tui hin, und Jets mit einem B sind früher für Air Berlin geflogen. Einmal ergibt sich bei einer Boeing 737-800 die Registrierung D-ATUI, während D-ASUN ihre Kennung noch aus Zeiten bei Sun Express trägt.

Auch international gibt es viele Kennzeichen mit Bedeutung. So ließ es sich etwa bei der portugiesischen Wet-Lease-Spezialistin Hi Fly die Besitzerfamilie Mirpuri nicht nehmen, den Namen in der Registrierung ihres mit Abstand bekanntesten Flugzeuges zu verstecken. Der Airbus A380 mit Korallenriff-Bemalung, der in Malta zugelassen ist, trägt die Kennung 9H-MIP.

Lucy In The Sky With Diamonds

Besonders unterhaltsam ist es allerdings, sich die Abkürzungen von Virgin Atlantic anzuschauen. Die Airline von Richard Branson versucht stets, eine Verbindung zwischen Kennzeichen und Taufname eines Fliegers herzustellen. Nur zwei Beispiele: Die Boeing 787 mit dem Taufnamen Miss Moneypenny trägt die Registrierung G-VSPY. Miss Moneypenny ist eine Sekretärin aus den James-Bond-Filmen und spy ist das englische Wort für Spion.

Eine andere 787 hat die Kennung G-VDIA und den Taufnamen Lucy In The Sky. Das ist ein Lied der Beatles, dessen Titel vollständig lautet «Lucy In The Sky With Diamonds» – DIA steht für Diamonds. Ähnliche Verbindungen gibt es auf vielen Jets von Virgin Atlantic.

Besonders oft Musik-Referenzen

Doch es existieren auch Ausnahmen: Zwischen der Kennung G-VXLG und dem Namen Ruby Tuesday einer Boeing 747 gibt es keinen Zusammenhang. Ebenfalls zu erkennen ist aber: Virgin ehrt mit Namen und Kürzeln oft Musiker. Das liegt am Plattenlabel Virgin Records, zu dessen Gründern Richard Branson ebenfalls gehörte.

Diese Liste ließe sich mit vielen Airlines, Flugzeugen und Kennzeichen fortsetzen. Haben Sie einen Favoriten unter den Registrierungen? Schreiben Sie uns eine E-Mail, und wenn Sie auch ein eigenes Bild dazu haben, fügen Sie es gleich an.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie einige der erwähnten sowie einen zusätzlichen Flieger.