Letzte Aktualisierung: um 15:53 Uhr

Gericht limitiert Iberia beim A350

Die dunkle Seite der großen Gepäckfächer

Kabinencrews der spanischen Fluglinie hatten sich darüber beklagt, dass die Gepäckfächer des Airbus A350 zu schwer zu schließen sind. Das hat jetzt Konsequenzen.

Größere Handgepäckfächer – damit werben Flugzeughersteller für ihre neuen Kabinendesigns. Denn für Reisende wird es immer wichtiger, möglichst viel Gepäck auch mit an Bord zu nehmen. Einerseits, weil immer mehr Fluggesellschaften Gebühren für die Mitnahme von Aufgabegepäck verlangen. Andererseits haben viele Reisende vor allem nach vergangenem Sommer Angst, dass es verloren geht.

Für Airlines haben große Gepäckfächer den Vorteil, dass der Einsteigeprozess sich nicht endlos verzögert, weil die Reisenden lange nach Platz für ihre Koffer suchen müssen. Doch ein Problem gibt es, und darauf haben jetzt die Crews von Iberia hingewiesen: Mehr Platz für Handgepäck bedeutet auch mehr Gewicht durch Handgepäck. Und je nach Design der Fächer kann das für die Besatzung körperlich anstrengend werden.

Neue Fächer gefordert

Konkret beklagen sich die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter über die Gepäckfächer im Airbus A350. In diese passen fünf große Handgepäckkoffer pro Fach. Die Fächer sind freitragend, und das gesamte Gewicht des Fachs und der darin befindlichen Gegenstände muss nach oben an die Decke gedrückt werden, um sie zu schließen. Iberia erlaubt je nach Ticket Handgepäck von 10 bis 14 Kilogramm.

Eine Gewerkschaft versuchte daher, gerichtlich zu erwirken, dass das Personal die Fächer nicht mehr schließen muss. Oder dass die Airline neue und kleinere Gepäckfächer einbaut, bei denen man nicht das Gewicht nach oben drücken und sich gleichzeitig über die Reisenden lehnen muss.

Handgepäck konsequent überprüfen

Das wies das Gericht zurück. Die Forderungen seien so nicht durchsetzbar. Doch es ordnete an, dass die Fluggesellschaft künftig überwachen muss, wie viel Handgepäck die Passagierinnen und Passagiere mit an Bord bringen.

Iberia verfügt derzeit noch nicht über ein Verfahren zur Überwachung des Gewichts der einzelnen Handgepäckstücke, die an Bord gebracht werden, so dass das tatsächliche Gewicht der einzelnen Fächer die angegebene Höchstmenge erheblich überschreiten kann, berichtet das Portal Paddle Your Own Kanoo.

Unter bestimmten Bedingungen zu zweit schließen

Zusätzlich muss die Fluggesellschaft eine weitere Regel befolgen, wenn Besatzungsmitglieder mit unter 1,63 Meter Körpergröße an Bord sind: Dann muss sie sicherstellen, dass zwei Besatzungsmitglieder das Fach gemeinsam schließen, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.