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DFS und Eurocontrol kooperieren für kürzere Flugrouten und weniger CO2

Im vergangenen Monat wurden an der Luftraumgrenze im Westen Deutschlands effizientere und nachhaltigere Luftraumverfahren implementiert. Beteiligt sind die Kontrollzentralen Karlsruhe und Langen der DFS gemeinsam mit der Kontrollzentrale Maastricht (MUAC, Eurocontrol).

Im Rahmen ihrer Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 2020 haben Eurocontrol und die DFS Deutsche Flugsicherung einen Meilenstein erreicht, heißt es in einer Mitteilung. Mit dem ersten Paket innerhalb der Maßnahme zur Optimierung gemeinsamer Lufträume, Cooperative Optimisation of Boundaries, Routes and Airspace (COBRA), wurden die ersten Ziele des breit gefächerten Portfolios erreicht.

Seit dem 7. Oktober 2021 gelten für den Luftraum, der von Maastricht, Karlsruhe und Langen aus kontrolliert wird, drei wesentliche Änderungen. Diese Veränderungen ermöglichen den Fluggesellschaften vor allem, kürzere Routen zu planen und verringern somit den Kerosinverbrauch und die CO2-Emmissionen. Weitere Anpassungen reduzieren die Komplexität und erhöhen die Effizienz bei der Flugverkehrskontrolle im Grenzgebiet der Länder Belgien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg.

Erstens steht nun in Richtung Nordosten eine neue direkte Route durch das militärische Fluggebiet TRA Lauter zur Verfügung. Diese Route, die hauptsächlich für Anflüge auf Frankfurt genutzt wird, wenn die TRA Lauter nicht aktiv ist, verkürzt die Strecke um 37 nautische Meilen. Basierend auf dem Verkehr 2019 (23 Ankünfte am Frankfurter Flughafen pro Wochenend-Tag) wird die neue Route zu normalen Verkehrszeiten allein am Wochenende durchschnittlich 703 Flugstunden, 1.899 Tonnen Treibstoff und 5.977 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die zusätzlichen Einsparungen während der Woche wurden noch nicht berechnet.

Zweitens können die Fluggesellschaften jetzt für den Verkehr, der über 37.000 Fuß nach Norden kreuzt, an sieben Tagen in der Woche eine weitere kürzere Route durch die TRA Lauter planen, wenn diese nicht aktiv ist. Diese Route ist 16 nautische Meilen kürzer als die vorherige. Basierend auf durchschnittlich fünf Flugzeugen pro Wochenend-Tag wird geschätzt, dass hier 63 Flugstunden, 169 Tonnen Treibstoff und 532 Tonnen C02 pro Jahr eingespart werden können – ebenfalls allein an den Wochenenden.

Für weitere Verbesserungen wurden schließlich die Grenzen zwischen dem MUAC und dem UAC-Luftraum Karlsruhe angepasst, um Routen und Flugprofile zu verbessern, Verfahren zu vereinfachen, Komplexität im Luftraum zu reduzieren, die Arbeitslast zu verringern und somit in der Flugsicherung insgesamt effizienter zu arbeiten.

Mit dem Start der neuen Struktur am 7. Oktober 2021 begann sofort die betriebliche Validierung mit Blick auf das erwartete Verkehrsaufkommen für 2022 und Folgejahre. Gleichzeitig werden die gemeinsamen Anstrengungen der Flugsicherungsorganisationen fortgesetzt, die Schnittstellen permanent zu verbessern. Das nächste Maßnahmenpaket im Rahmen von COBRA wird sich auf das Zentrum des deutschen Luftraums konzentrieren, der sowohl von Maastricht als auch von Karlsruhe aus kontrolliert wird. Es ist für März 2022 geplant.

Das Kooperationsabkommen zwischen MUAC und DFS umfasst ein breites Spektrum bilateraler Maßnahmen im Bereich der Luftraumoptimierung, der technischen Zusammenarbeit und der Harmonisierung von Verfahren. Dieses Abkommen unterstützt im Einklang mit den Zielen des Single European Sky die Umsetzung eines einheitlichen europäischen Flugverkehrsmanagementsystems in einem der meistbeflogensten Lufträume Europas, der zudem einige der größten europäischen Flughäfen und große militärische Fluggebiete beherbergt.