Deutsche Regionalflughäfen und Geschäftsfliegerei fordern Investitionen in Umwelt
2020 soll das Jahr der sauberen Luftfahrt werden. Um den Einstieg in eine neue Ära zu bewältigen, fordern die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze IDRF und die German Business Aviation Association GBAA umfangreiche Investitionen. Sie sollen zielgerichtet dazu beitragen, moderne Flugzeuge, neue Antriebe und Kraftstoffe zu entwickeln sowie die ökologische Optimierung von Flugplätzen voranzutreiben. «2019 stand die gesamte Luftfahrtbranche unter starkem öffentlichen Druck», erklären Vertreter beider Verbände. «Um ein Schmuddelkinder-Image zu vermeiden, müssen wir nun in die Offensive gehen», betont IDRF-Geschäftsführer Thomas Mayer. «Neue Technologien stehen längst in den Startlöchern», ergänzt GBAA-Geschäftsführer Andreas Mundsinger. «Es kommt jetzt darauf an, das Rennen um eine saubere Luftfahrt zu eröffnen.»
Verstärkt sollten neue Antriebskonzepte aus den Bereichen Elektro- und Hybridantriebe diskutiert und gefördert werden. Auch die Entwicklung des autonomen Fliegens gelte es besser zu berücksichtigen. Gerade regionale Flugplätze könnten in der Entwicklungs- und Testphase – so auch beim Einsatz von Drohnen – eine tragende Rolle spielen. Innovativen Unternehmen in diesen Bereichen gilt längst das Augenmerk der Verbände, die eine Erhöhung der Luftverkehrssteuer und eine Quersubventionierung der Bahn entschieden ablehnen.
Beide Verbände fordern zudem eine Stärkung der regionalen Airports, die durchaus im Schulterschluss mit großen Flughäfen geschehen solle. Dass der zentralisierte Luftverkehr längst an seine Grenzen gestoßen sei, hätten die letzten Sommerferien erneut gezeigt. «Der Bedarf sollte da abgewickelt werden, wo er entsteht», betonen die Verbände. Deshalb sollten auch kleine Flughäfen mit Zoll und Grenzpolizei ausgestattet werden. Bundes- und Landesmittel für hoheitliche Aufgaben wie Flugsicherung, Wetterdienste und Sicherheit seien daher «diskriminierungsfrei und ohne Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung» zu verteilen. Ausdrücklich habe man deshalb die Äußerung von Verkehrsminister Andreas Scheuer begrüßt, der erklärt hatte, Mobilitätsangebote dürften sich nicht nur an den Ballungszentren orientieren. Auf Ablehnung stößt bei beiden Verbänden der Versuch großer Airlines, am Ertrag des Non-Aviation-Geschäfts großer Flughäfen beteiligt zu werden.«Dieses Geld sollte vielmehr in die Verkehrssicherung der dezentralen Regionen investiert werden, statt in die Taschen der Anteilseigener großer Airlines zu wandern.»