Letzte Aktualisierung: um 16:19 Uhr

Deutliches Passagierminus am Flughafen Friedrichshafen

Positive Entwicklungen in verschiedenen Marktsegmenten konnten einen Rückgang der Passagierzahlen um 9,4 Prozent auf 489.921 Passagiere nicht vollständig verhindern. Hauptursache dafür war die Insolvenz der Germania, die bisher ein Drittel des Passagiervolumens beförderte. Es gelang, insgesamt sechs zusätzliche Airlines für regelmäßige Flüge zum Bodensee-Airport Friedrichshafen neu zu gewinnen.

Beim Linienverkehr konnte ein Zuwachs von 11 Prozent verzeichnet werden. Dazu trug vor allem die regionale Fluggesellschaft SUN-AIR mit ihren zwei zusätzlich angebotenen Routen nach Hamburg und Toulouse bei. Steigende Passagierzahlen gab es außerdem bei Turkish Airlines, Air Serbia und Wizz Air.

Ebenfalls gewachsen sind die Skiverkehre aus Großbritannien im Winter. Hier konnte ein Passagier-Plus von 25 Prozent erreicht werden, obwohl das Segment aufgrund der Insolvenz eines großen britischen Skicharterveranstalters heftig umkämpft war. Diese positive Entwicklung wird in der aktuellen Wintersaison durch die beiden zusätzlichen Airlines Jet 2 und Norwegian fortgesetzt, die die bestehenden Marktchancen wahrnehmen.

Entscheidend für die Gesamtentwicklung war die überraschende Insolvenz der Fluggesellschaft Germania im Februar 2019 im Touristikverkehr. Im Jahr 2018 beförderte die Fluggesellschaft noch 176.000 Passagiere am Bodensee-Airport, was einem Anteil von 33% an der Gesamtpassagierzahl des Flughafens entspricht.

Kurzfristig gelang es, im vergangenen Jahr rund 42 Prozent des bisherigen Germania-Passagiervolumens zurück zu gewinnen. Dazu trugen verschiedene neue Airlines wie Lauda, Sun Express, Bulgarian Air Charter, Tailwind und eine deutliche Ausweitung des Angebotes der Corendon Airlines entscheidend bei. Für 2020 wird nach dem derzeitigen Planungsstand von rund 130.000 Passagieren im Touristikbereich ausgegangen. Erfreulich ist die Erweiterung im Streckenangebot mit der Wiederaufnahme von Flügen nach Kreta und Rhodos durch Corendon Airlines. Dadurch wird für das Jahr 2020 erwartet, dass rund 73 Prozent des Germania-Volumens ersetzen werden können.

Positiver Sondereffekt sind die Verkehrsmengen, die aufgrund der Schließung des Flughafens Memmingen an den Bodensee-Airport umgeleitet werden konnten. Hier konnten rund 32.000 zusätzliche Passagiere begrüßt werden.

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