Wizz Air und Easyjet interessiert
Der Kampf um Lufthansas Slots in Mailand-Linate beginnt
Die EU-Wettbewerbshüter könnten Lufthansa und ITA Airways auferlegen, Slots in Mailand-Linate abzugeben. Zwei Wettbewerber melden bereits Interesse an.
Easyjet-Flieger in Mailand-Linate (Archivbild): Lust auf mehr Slots.
Easyjet-Flieger in Mailand-Linate (Archivbild): Lust auf mehr Slots.
Lufthansas Einstieg bei ITA Airways bedarf noch der Freigabe durch die Wettbewerbshüter der EU. Oftmals gehen solche Genehmigungen mit Auflagen einher – etwa mit der Aufgabe von Zeitnischen für Starts und Landungen, Slots genannt. So wird verhindert, dass sich an bestimmten Flughäfen zu viel Marktmacht bei einer einzelnen Airline-Gruppe sammelt.
Beim Lufthansa-ITA-Deal steht in dieser Hinsicht aktuell der Flughafen Mailand-Linate im Mittelpunkt des Interesses. «Wir gehen davon aus, dass Slots freigegeben werden», sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren kürzlich im Gespräch mit der Zeitung Corriere Della Sera. «Wir möchten einen Teil davon übernehmen.» Zahlen nannte Lundgren nicht.
Wizz Air will 25 bis 30 Slot-Paare
Anders nun Wizz Air. Robert Carey, Präsident, der ungarischen Billigairline, sagte gegenüber dem Blatt, ITA und Lufthansa würden zusammen rund 65 bis 67 Prozent der Slots in Linate halten. «Mindestens sollte Lufthansa alle ihre Slots verkaufen, etwa fünf Prozent», forderte Carey. Wizz Air wolle 25 bis 30 Slot-Paare an dem Flughafen übernehmen.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte die Bedeutung des Flughafens hervorgehoben. Mailand habe das drittgrößte europäische Einzugsgebiet nach London und Paris. «Das wird das stärkste Einzugsgebiet der Lufthansa Group», so Spohr. Man werde dort Service und Infrastruktur verbessern und das ITA-Netzwerk optimieren. Im dortigen Punkt-zu-Punkt-Verkehr sehe man Potenzial, gerade touristisch und «besonders an den Wochenenden».