Letzte Aktualisierung: um 14:53 Uhr

Der Hamburger Flughafen ist CO2-Neutral

Hamburg Airport ist der erste große Verkehrsflughafen in Deutschland, der CO2-neutral wirtschaftet, teilt der Flughafen mit. Damit erfülle Hamburg Airport die strengen Anforderungen des europäischen Flughafenverbands Airports Council International Europe (ACI) für das Zertifikat der CO2-Neutralität. In Anwesenheit von Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann erhielt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, die gutachterliche Bestätigung zur Erlangung der CO2-Neutralität nach den Richtlinien der Airport Carbon Accreditation. Erreicht werden konnte dies durch eigene Maßnahmen und Waldprojekte. Der Hamburger Flughafen optimiert laufend die technische Gebäudeinfrastruktur, zum Beispiel mit effizienten raumlufttechnischen Anlagen, dem Ausbau des Nahwärmenetzes und der konsequenten Umstellung auf LED-Beleuchtung, die in den Terminals und auf den Betriebsflächen deutlich weniger Energie verbraucht und Emissionen einspart.

In den Terminals sorgt ein Thermolabyrinth für eine umweltfreundliche Klimatisierung. In rund 11 Metern Tiefe wird die angesaugte Außenluft auf natürliche Weise vorgekühlt oder vorgewärmt, bevor sie in die Klimaanlagen der Terminals gelangt. Hamburg Airport deckt rund 70 Prozent seines Wärmeenergiebedarfs mit einem flughafeneigenen Blockheizkraftwerk ab. Dieses ist hocheffizient und wird mit Erdgas betrieben. Der zugekaufte Grünstrom wird zudem zu 100 Prozent nachweislich CO2-neutral hergestellt.

Die Fahrzeugflotte auf dem Vorfeld wurde auf alternative Antriebe und Kraftstoffe umgestellt. Am Hamburger Flughafen fahren Flugzeugtreppen mit Solarkraft, Schlepper mit Erdgas (und zukünftig mit Wasserstoff) und E-Autos. Seit über fünf Jahren arbeitet der Flughafen ohne fossilen Diesel. Seit dem Jahr 2009 hat Hamburg Airport seine jährlichen CO2-Emissionen um knapp 80 Prozent – von 40.000 Tonnen auf 8.700 Tonnen – reduziert. Um auch den restlichen CO2-Ausstoß vollständig zu kompensieren, muss Hamburg Airport derzeit noch in hochwertige Ausgleichszertifikate investieren: Mit diesen Zertifikaten werden in Zusammenarbeit mit FirstClimate ökologische Projekte unterstützt, die CO2-Emissionen im globalen Kreislauf nachweislich reduzieren. Werden durch eigene Maßnahmen weitere CO2-Einsparungen erreicht, sinkt auch der Anteil der zugekauften Ausgleichszertifikate schrittweise. Langfristig ist es das Ziel, gänzlich auf den Ausstoß von Kohlendioxid zu verzichten.

Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport: «Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie haben wir unsere Klimaschutz-Ziele mit höchster Priorität vorangetrieben. Wir freuen uns sehr, als erster großer deutscher Flughafen die CO2-Neutralität zu erreichen. Dabei kommt uns heute zugute, dass von unserem engagierten Experten-Team am Flughafen bereits seit über drei Jahrzehnten innovative Umweltarbeit geleistet wird. Die CO2-Neutralität konnte nur bereits jetzt erreicht werden, weil wir schon vor über zehn Jahren begonnen haben, konsequent darauf hinzuarbeiten. So gehen wir als städtisches Unternehmen mit gutem Beispiel voran und leisten unseren Beitrag zum Erreichen der Hamburger Klimaschutz-Ziele.»

Dr. Andreas Dressel, Senator der Behörde für Finanzen, Freie und Hansestadt Hamburg:
«Unser Hamburger Flughafen geht in Punkto Klimaschutz mit großen Schritten voran und ist bundesweit Vorreiter. Auch im Konzern Hamburg ist die mehrheitlich städtische Flughafen-Gesellschaft Taktgeber – schließlich wollen wir bei unseren öffentlichen Unternehmen spätestens innerhalb der kommenden zwei Dekaden bilanziell Klimaneutralität erreicht haben. Das Thema Energiewende und Klimaschutz ist wesentlicher Schwerpunkt und ein gemeinsamer Kompass für alle unsere öffentlichen Unternehmen – das gilt angesichts von Corona-Krise und Ukraine-Krieg noch mehr als vorher!»

Michael Westhagemann, Senator der Behörde für Wirtschaft und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg:
«Hamburg hat als einer der größten internationalen Luftfahrtstandorte eine besondere Verantwortung. Ziel ist die Transformation des Flugverkehrs hin zu einer CO2-freien und leiseren Luftfahrt. Die Krise bietet die Chance, diesen Prozess auf allen Ebenen anzustoßen und mit entsprechenden Förderprogrammen zu begleiten. Der Hamburger Flughafen geht diesen Weg sehr konsequent mit. Hamburg Airport strebt nun an, bis 2035 als nächste Stufe gänzlich ohne CO2 Emissionen im Flughafenbetrieb auszukommen. Ich bin überzeugt, dass das gelingen wird.»