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Phenom 300

Der erfolgreichste Businessjet kommt aus Brasilien

Die Embraer Phenom 300 war 2016 zum vierten Mal in Folge der meistverkaufte Businessjet – wenn auch denkbar knapp. Was macht den brasilianischen Flieger so erfolgreich?

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Lange Zeit dominierten amerikanische, kanadische und französische Hersteller den Markt für Geschäftsflugzeuge. Doch inzwischen spielt auch Embraer in der obersten Liga mit. Der leichte Businessjet Phenom 300 von Embraer war laut dem jüngsten Bericht der General Aviation Manufacturers Association (GAMA) im Jahr 2016 zum vierten Mal in Folge das meistverkaufte Geschäftsreiseflugzeug.

Mit 63 Phenom-300-Auslieferungen konnte Embraer im letzten Jahr ein Flugzeug mehr übergeben als Bombardier mit dem größeren Jet Challenger 350 – der Nummer zwei der meistverkauften Businessjets. Zwischen 2013 und 2016 wurden 266 Phenom 300 ausgeliefert. Heute sind nach Angaben des Herstellers fast 400 Maschinen des 2009 lancierten Fliegers im Einsatz.

Viertgrößter Flugzeugbauer der Welt

Die Erfolgsgeschichte der Phenom 300 ist eng mit dem Aufstieg des Herstellers verbunden. Die 1969 gegründete Empresa Brasileira de Aeronáutica – Embraer – ist hinter Boeing, Airbus und Bombardier Aerospace zum viertgrößten Flugzeugbauer der Welt und einer der wichtigsten Firmen des Landes aufgestiegen. Die brasilianischen Flugzeuge gelten als zuverlässig und die Kosten für den Betrieb sind vergleichsweise moderat.

Die Phenom 300 kostet je nach Ausstattung zwischen neun und zehn Millionen Dollar. Das ist für die Klasse der leichten Businessjets kein Schnäppchen. Firmen und reiche Privatleute bekommen dafür modernste Avionik, eine geräumige Kabine für sechs Passagiere bis maximal acht, vergleichsweise viel Platz fürs Gepäck und einen der schnellsten Flieger der Klasse. Die maximale Reisegeschwindigkeit beträgt 835 Kilometer pro Stunde (MMO laut Hersteller: 0.78 Mach).

«Das grünste Flugzeug der Klasse»

Die Reichweite von 3650 Kilometern bei sechs Passagieren ist für die meisten Firmenkunden sicher ausreichend. Stolz ist man bei Embraer auch auf den geringen Spritverbrauch. Laut Hersteller braucht die Phenom 300 bis zu 19 Prozent weniger Treibstoff als die nächsten Konkurrenten. Sie sei «das grünste Flugzeug der Klasse», heißt es in der offiziellen Broschüre. Die Betriebskosten entsprächen in etwa einer Turboprop-Maschine von ähnlicher Größe.

Mit all ihren Features dürfte die Phenom 300 auf absehbare Zeit ein sehr kompetitiver Flieger im Markt für leichte Geschäftsreiseflugzeuge bleiben. Ob es allerdings 2017 zu einem fünften Titel in Serie bei allen verkauften Businessjets reicht, ist fraglich. Neben der großen Challenger 350 von Bombardier kommt auch die Cessna Citation Latitude gut bei den Kunden an. Alleine Netjets besorgt sich bis zu 150 Exemplare der neuen Cessna.