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Spirit Airlines wandelt um

Der Airbus A319 Neo verliert ein Drittel seiner Bestellungen

Das kleinste Mitglied der A320-Neo-Familie hatte eine einzige große Bestellung. Doch Kunde Spirit Airlines möchte nun lieber größere Jets haben als den A319 Neo.

Würde man alle Kunden aufzählen, die den Airbus A320 Neo bestellt haben (4307 Flugzeuge) oder den A321 Neo (5170 Flugzeuge), hätte man viel zu tun. Anders sieht es beim kleinsten Familienmitglied aus. Denn für den A319 Neo hatte Airbus Ende Juni lediglich Orders für 92 Exemplare vorliegen, davon 13 bereits ausgeliefert.

Neun A319 Neo gehen an Regierungen oder Businessjet-Betreiber, fünf an Air China, neun an China Southern, zwei an Sichuan Airlines, 31 an Spirit Airlines, vier an Tibet Airlines und 32 an einen oder mehrere nicht genannte Kunden. So stand es Ende Juni in Orderbuch.

Spirit Airlines will größere Flugzeuge

Doch es wird nicht so bleiben. Denn Spirit Airlines erklärte am Donnerstag (3. August) im Rahmen ihrer Quartalszahlen, man habe in Verhandlungen mit Airbus «alle unsere A319-Neo-Bestellungen auf A321 Neo» geändert. Das englische Verb, das Spirit verwendete, ist «upgauged», was für den Wechsel von kleinere auf größere Flugzeuge steht.

Aus dem Juli-Orderbuch von Airbus, das der Hersteller am frühen Morgen des 4. August veröffentlichte, waren die 31 A319 Neo für Spirit Airlines schon verschwunden und durch 31 zusätzliche A321 Neo ersetzt. Die Fluggesellschaft hat bereits A320 Neo und A321 Neo in Betrieb und weitere Flieger beider Varianten bestellt.

Ein Drittel der A319-Neo-Orders weg

Dass die Airline nun zusätzliche Flugzeuge dieser Größe haben möchte, dürfte Airbus freuen. Für das Modell A319 Neo ist es aber ein herber Rückschlag. Die Zahl der bestellten Jets reduziert sich um rund ein Drittel von 92 auf nur noch 61, wie zuerst Air Insight berichtete. Alle bekannten Airline-Kunden kommen nun aus Asien.

Innerhalb von Airbus’ Produktfamilie hat der A319 Neo seit einigen Jahren einen moderneren Konkurrenten von ähnlicher Größe: den A220-300. Und für die größere Variante des A220 liegen Airbus schon Bestellungen für mehr als 700 Exemplare vor.

Wieso Airbus am A319 Neo festhält

Im Jahr 2018, als Airbus den A220 – damals noch unter dem Namen C-Series – von Bombardier übernahm, sagte Marketingmanager Antonio Da Costa, warum man dennoch am A319 Neo festhalte: «Er ist ideal in schwierigen Bedingungen wie hoch gelegenen Flughäfen oder heißem Klima.» Ein anderes Argument für exklusive Kunden: Die Businessjet-Variante ACJ319 hat Airbus mit Zusatztanks ausgestattet und ihr eine Langstrecken-Reichweite von 12.500 Kilometern bei acht Fluggästen an Bord verpasst.