Keine 737-900 ER, keine E190
Keine Order: Delta sagt Boeing ab
Eigentlich wollte die amerikanische Fluglinie für 4 Milliarden Dollar 60 neue Flugzeuge bei Boeing kaufen. Doch nun wurde die Order storniert.
Embraer-Flieger in Delta-Bemalung: Die Airline will doch keine weiteren E-Jets.
Embraer-Flieger in Delta-Bemalung: Die Airline will doch keine weiteren E-Jets.
Lange konnte man sich in Chicago nicht freuen. In der Konzernzentrale von Boeing hatte man Anfang Juni die freudige Nachricht erhalten, dass Delta Air Lines neue Flugzeuge im Wert von insgesamt vier Milliarden Dollar bestellen will. 40 737-900 ER und 20 Boeing gehörende Embraer E190 wollte die amerikanische Fluglinie erstehen. Doch nun hat sie die Order wieder annulliert.
Der Auftrag an Boeing war an eine Bedingung geknüpft worden. Delta wollte die Flugzeuge nur, wenn die Pilotenvereinigung Alpa einem neuen Tarifvertrag zustimmt. Doch die lehnte das neue Werk mit einem Stimmenverhältnis von 2:1 ab. Es hätte 3500 Dollar mehr Lohn, mehr Urlaub, mehr Ausbildungszuschüsse und besseren Kündigungsschutz vorgesehen – aber eine geringere Gewinnbeteiligung.
Gewerkschaften bei Delta weniger stark
Die Ablehnung kam überraschend. Delta Air Lines galt unter den amerikanischen Fluggesellschaften als die, welche die besten Beziehungen zu den Arbeitnehmenden hat. Der Anteil der in Gewerkschaften organisierten Angestellten ist tiefer als anderswo.