Gespräche laufen
DAT könnte Lufthansa-Route zwischen Paderborn und München übernehmen
Lufthansa fliegt nur noch bis Ende Mai 2025 zwischen Paderborn/Lippstadt und München. Die lokale Wirtschaft arbeitet an einer Alternative - und verhandelt mit der dänischen DAT.
ATR 72 von DAT: Bald auch ab dem Airport Paderborn/Lippstadt im Einsatz?
ATR 72 von DAT: Bald auch ab dem Airport Paderborn/Lippstadt im Einsatz?
Innerhalb von nur zwei Tagen Ende November gab Lufthansa das Ende von zwei innerdeutschen München-Routen bekannt: Im Sommer 2025 werden die Flüge von Paderborn/Lippstadt und von Leipzig/Halle zum bayerischen Drehkreuz des Konzerns eingestellt. Bisher werden die Routen von Lufthansa Citylinie mit CRJ 900 bedient.
Zwei bedeutende Unterschiede wurden direkt deutlich: Zum einen bleibt Leipzig im Gegensatz zu Paderborn durch eine Frankfurt-Route weiter mit einem Lufthansa-Drehkreuz verbunden. Zum anderen gab man sich in Leipzig schockiert über das Ende der München-Strecke, während man in Paderborn gleich einen Alternativplan präsentierte.
Regionalairline gesucht
Es hätten sich «Unternehmer und Privatpersonen gefunden, die die Gründung einer Flugbetriebsgesellschaft zu diesem Zweck finanziell unterstützen», so der Flughafen in Ostwestfalen-Lippe. Diese Gesellschaft soll eine Regionalairline mit der Durchführung der Flüge beauftragen und will – gerne per Interlining – weiterhin mit Lufthansa kooperieren.
Ein Airport-Sprecher sagte, die Gründung werde in Kürze erfolgen, weitere Informationen werde man Anfang 2025 bekannt geben. Zu Fragen nach Frequenz, Flugzeugtyp und potenziellen Airline-Partnern wollte er sich zunächst nicht äußern.
Gespräche mit DAT aus Dänemark
Doch am Wochenende verriet der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Paderborn, Carsten Linnemann, der mit dem Projekt in Verbindung steht, dass «eine dänische Airline» die Route übernehmen soll, wie die Zeitung Neue Westfälische berichtet.
Anschließend bestätigte die Fluglinie DAT, früher Danish Air Transport, gegenüber dem Blatt, dass sie mit dem Flughafen und den Initiatoren der Flugbetriebsgesellschaft Gespräche führt. Kommerzchef Robert Rungholm, Sohn des Gründer-Ehepaares Kirsten und Jesper Rungholm, sagte: «Aktuell prüfen wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Finanzierung des Vorhabens.» Es sei aber noch nichts entschieden.
ATR 42 und ATR 72 in der Flotte
DAT betreibt zwar auch Airbus A320 und A321 mit 174 bis 198 Sitzen, die aber zu groß sind für die Strecke, wenn man bedenkt, dass Lufthansa schon mit ihren 90-sitzigen CRJ 900 über einen Nachfragerückgang klagte. Infrage kommen daher von DAT die ATR 42 mit 46 bis 50 Plätzen oder die ATR 72 mit 66 bis 72 Sitzen. Aktuell fliegt DAT mit ihren ATR in Deutschland bereits zwischen Saarbrücken und Berlin sowie Saarbrücken und Hamburg.