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Dassault

Falcon 5X fliegt – bleibt aber flügellahm

Trotz geglücktem Erstflug: Der größte Businessjet von Dassault wurde von Triebwerksproblemen weit zurückgeworfen. Bis zur Markteinführung vergehen noch Jahre.

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Anfang Juli absolvierte die Falcon 5X ihren Erstflug. Zwei Stunden blieb der französische Businessjet in der Luft. Er soll das neue Flaggschiff des Herstellers Dassault werden.

Eigentlich ist so etwas eine positive Meldung. Doch bisher ist das Projekt ein Debakel für die Franzosen. Es hat schon mehrere Jahre Verspätung. Die Schuld dafür liegt indes nicht nur bei Dassault selbst.

Dassault fühlt sich ausgebremst

Eigentlich hätte das 2006 lancierte Geschäftsreiseflugzeug bereits 2015 zertifiziert werden sollen. Inzwischen peilt Dassault die Markteinführung der Falcon 5X im Jahr 2020 an. Grund für die Verzögerung ist die Entwicklung eines neuen Silvercrest-Triebwerks des französischen Herstellers Safran.

Safran verspricht große Einsparungen beim Treibstoffverbrauch und geringere Stickoxid- sowie Lärmemissionen durch den neuen Antrieb. Doch die komplizierte Kühlung und andere technische Probleme führten zu einer viel längeren Entwicklungszeit als erwartet.

Teuerster Businessjet der Franzosen

Auch der Erstflug der Falcon 5X fand noch mit einer vorläufigen Version des neuen Triebwerks statt. Die eigentlichen Tests mit den fertigen Silvercrest-Antrieben finden voraussichtlich 2018 statt und sollen innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden. «Unsere Kunden warten ungeduldig darauf, endlich mit unserem neuen Flugzeug zu fliegen», so Dassault-Chef Eric Trappier.

Wegen der Probleme bei Safran haben bereits mehrere Kunden ihre Bestellungen der Falcon 5X storniert. Dassault verlangt deshalb eine Entschädigung vom Motorenhersteller. Die genaue Höhe der Forderung hat der Hersteller nicht kommuniziert.

45 Millionen Dollar pro Flugzeug

Man werde die Fortschritte bei Safran in den nächsten Monaten genau beobachten, sagt Trappier. «Die Resultate entscheiden über die angestrebte Markteinführung der Falcon 5X im Jahr 2020.»  Schon heute ist der Flieger die teuerste Entwicklung der Franzosen im Businessjet-Segment.

Obwohl das Projekt nach der Finanzkrise ab 2007 leicht abgespeckt wurde, soll die Falcon 5X ein Businessjet der Superlative werden. Geplant ist eine Reisegeschwindigkeit von über 950 Kilometer pro Stunde und eine Reichweite von 9600 Kilometern. Die Kabine des 25 Meter langen Fliegers soll die größte der Klasse werden und 16 Passagieren Platz bieten. Angestrebt wird ein Preis von rund 45 Millionen Dollar.

Konkurrenz aus Nordamerika

Doch die Konkurrenz in Nordamerika entwickelt zur Zeit ähnliche Flieger. Gulfstream und Bombardier dürften den Franzosen von Dassault mit ihren großen Businessjets G500 und G600 beziehungsweise Global 7000 und Global 8000 bei der Markteinführung sogar noch zuvorkommen.