Apus Mira
Das weltweit erste neue Wasserstoff-Flugzeug kommt aus Brandenburg
Airbus will 2035 mit einem Wasserstoffugzeug aufwarten. Zuvor kommt dem Flugzeugbauriesen ein kleines Start-up aus Brandenburg.
Das ist die Apus Mira: Die Reichweite soll bei 900 Kilometern liegen.
Das ist die Apus Mira: Die Reichweite soll bei 900 Kilometern liegen.
Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie auf dem Weg zum klimaneutralen Fliegen. Alle großen Hersteller, von Airbus und Boeing bis hin zu neuen Akteuren wie Zero Avia, arbeiten intensiv an der Entwicklung von Wasserstoffflugzeugen, um die Luftfahrt emissionsfrei und nachhaltiger zu gestalten. Airbus plant, bis 2035 das erste emissionsfreie Verkehrsflugzeug auf Wasserstoffbasis auf den Markt zu bringen.
Etwa 50 Kilometer östlich der Berliner Innenstadt, im brandenburgischen Strausberg, ist man schon einen Schritt weiter. Vor zehn Jahren gründete Phillip Scheffel das Luftfahrt-Konstruktionsbüro Apus Zero Emission mit dem Ziel, emissionsfreies Fliegen zu ermöglichen.
Apus i-2 wird zu Mira
Zehn Jahre nimmt die Vision Gestalt an. Nach einer Dekade Forschung und drei Jahren Entwicklung hat Apus Anfang September das emissionsfreie Wasserstoffflugzeug Apus i-2 präsentiert. Das Kleinflugzeug ist ein völlig neues Modell: Es hat ein gerades Mittelstück für die Wasserstofftanks, eine dickere Bauweise für mehr Wasserstoff und eine größere Nase, um alle Systeme unterzubringen.
Bei der Vorstellung wurde auch der neue Name des brandenburgischen Fliegers verkündet: Mira. Er bietet Platz für vier Personen, in der Reisegeschwindigkeit ist das Flugzeug 160 Knoten schnell. Die maximale Startmasse gibt Apus mit 2200 Kilogramm an.
Elektrischer Antrieb
Die Reichweite der Mira liegt bei etwa 500 nautischen Meilen, was rund 926 Kilometern entspricht. Um diese Strecke zurückzulegen, kann das Kleinflugzeug insgesamt 23 Kilogramm Wasserstoff aufnehmen, der mit einem Druck von 350 bar in den Tanksystemen der Tragflächen gespeichert wird.
Der Wasserstoff wird dabei nicht direkt verbrannt, sondern in zwei Brennstoffzellen durch eine chemische Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff in Strom umgewandelt. Dieser Strom treibt zwei Motoren an, wobei als einziges Abgas Wasserdampf entsteht.
Apus i-5 ist der nächste Schritt
In den nächsten drei Monaten sind Tests am Boden und auf der Rollbahn geplant. Anfang 2025 soll der Flieger dann zum ersten Mal abheben. Die Zulassung ist für 2027 anvisiert. Die Markeintführung soll ein Jahr später erfolgen.
Die Mira ist jedoch nicht das einzige Modell, an dem Apus arbeitet. Das Brandenburger Unternehmen entwickelt zudem die größere I-5. Dieses Flugzeug soll mit vier Motoren ausgestattet und für 9 bis 19 Passagiere ausgelegt sein. Es gibt auch Konzepte für den Einsatz als Frachtmaschine.