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Flugzeuge gescheiterter Airlines

Das sowjetische Altmetall von Chisinau

2021 feiert die Republik Moldau 30 Jahre Unabhängigkeit. Viele Airlines versuchten sich in dieser Zeit im Land. Dutzende verlassene Sowjetflieger zeugen in Chisinau davon.

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Pecotox, Grixona, Trans Air Valeologia, Mosphil Aero, Moldavian Airlines, Air Moldova… Die Liste der Fluggesellschaften, die sich in den vergangenen 30 Jahren in der Republik Moldau versuchten, ist lange. Viele bezogen ihre Flugzeuge aus den Restbeständen der ehemaligen moldauischen Aeroflot-Division.

Die frühen Neunzigerjahre waren auch in Moldawien die Jahre des schnellen Geldes. Wenige der neu gegründeten Frachtfluggesellschaften fragten nach den Details ihrer Ladung, wenn der Preis stimmte. Ihre altersschwachen Flugzeuge russischer Bauart flogen zumeist auf Kriegsschauplätzen Afrikas und Asiens, wobei oftmals wenig Rücksicht auf Crew und Material genommen wurde.

Wichtiger Knotenpunkt

Unfallberichte aus der Republik Kongo, Mali oder Afghanistan zeugen von den abenteuerlichen Flugbedingungen jener Zeit. Das Renommee der moldawischen Fluglinien sank ins Bodenlose, Flugverbote wurde ausgesprochen. Es schien fast so, als wäre jedes moldauische Fluglinienprojekt bereits von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

Die moldauische Hauptstadt Chisinau hatte während der Sowjetdiktatur zunehmend an Bedeutung im Luftverkehr gewonnen. Ihr Flughafen wurde zu einem wichtigen Knotenpunkt der staatlichen Aeroflot. Ende der Achtzigerjahre verfügte er über ein dichtes Streckennetz aus 80 innersowjetischen und 20 regionalen Verbindungen.

Start mit Sowjetmaschinen

Doch am 27. August 1991 erklärte die Republik Moldau ihre Unabhängigkeit und trat aus der UdSSR aus. Mit dem Gewinn der Freiheit fielen die subventionierten Aeroflot-Flüge weg. Und so reduzierte sich das Fluggastaufkommen drastisch.

Es brach die wilde Zeit der neuen Fluglinien an. Im Januar entstand auch die staatliche Air Moldova. Die neue nationale Fluglinie verfügte bereits von Beginn an über einen stolzen Flugzeugpark von 29 Antonov An-24 und An-26, Tupolev Tu-134 und Tu-154. Alle Flugzeuge hatten aber eines gemein: Sie waren bereits mehr als 20 Jahre alt, in einem schlechten technischen Zustand und hatten einen extrem hohen Kerosinverbrauch.

Stumme Zeitzeugen

Mit den gleichen Problemen hatte auch die erste private Fluglinie Moldavian Airlines zu kämpfen, die 1994 ihren Flugbetrieb mit kleineren Yakolev Yak-40 und angemieteten Yak-42 aufnahm. Es folgten viele weitere Versuche. Keine der neuen Fluggesellschaften hat es je geschafft, wirtschaftlich wirklich erfolgreich zu sein.

Heute stehen als stumme Zeitzeugen mehr als zwanzig Flugzeuge russischer Bauart auf dem weitläufigen Gelände des Flughafen Chisinau herum. Während auf den meisten osteuropäischen Flughäfen die fluguntüchtigen Sowjetflieger schnell der Altmetallpresse zum Opfer fielen, überlebten am Flughafen der Hauptstadt der Republik Moldau die zahlreichen Tupolevs, Antonovs und Illyushins.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen der am Flughafen Chisinau geparkten Sowjetflieger.