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Assad an Bord?

Das mysteriöse Verschwinden einer Ilyushin Il-76 von Syrian Air

Diktator Bashar al-Assad hat Syrien verlassen. Flüchtete er mit einer Ilyushin Il-76 T von Syrian Air, deren Spur sich plötzlich verlor oder mit einem Airbus A320 von Cham Wings - oder nochmals anders?

Aktualisiert vor 3 Wochen

Sie war eines der letzten Flugzeuge, das den Damascus International Airport verließ, bevor die Rebellen unter Führung der Gruppe Tahrir al-Sham die syrische Hauptstadt einnahmen. Die Ilyushin Il-76 T von Syrian Air startete am Sonntagmorgen (8. Dezember) kurz vor vier Uhr Ortszeit. Flug RB2918 flog zuerst in gerader Linie rund 100 Kilometer Richtung Nordosten, bevor er eine starke Linkskurve machte.

Danach flog die Il-76 auf einem Nordwestkurs Richtung Küste. Doch über der Stadt Homs machte sie wiederum eine Kursänderung und flog danach wieder Richtung Osten. Ab dann gibt es keine Daten mehr vom Frachter der syrischen Nationalairline.

Es fehlen Beweise

Was mit dem Frachter mit dem Kennzeichen YK-ATA passiert ist, ist unklar. Einige Quellen berichten, er sei nahe von Homs abgeschossen worden, andere sprechen von einer Notlandung. Und wiederum andere berichten, der Flieger habe ganz einfach den Transponder ausgeschaltet. Beweise für eine der Theorien gibt es bisher keine, ebenso wie Bilder eines Wracks.

Auch wer sich an Bord der Il-76 von Syrian Air befand, ist unklar. Einige Berichte erklärten, der geflüchtete Diktator Bashar al-Assad habe sich mit seiner Entourage im Flugzeug befunden. Dafür sprechen würde, dass sich im Nordwesten Syriens an der Küste diverse Stützpunkte der Armee Russlands befinden, die den Herrscher während zehn Jahren unterstützt hatte. Moskau hatte auch als erste offizielle Stelle gemeldet, dass Assad das Land verlassen habe.

Oder doch mit Linienflug?

Zuvor hatte es bereits Gerüchte gegeben, Assad habe sich an Bord von Flug 6Q745 von Cham Wings befunden, der Damascus wenige Stunden vor der Il-76 verlassen hatte. Der Airbus A320 der privaten syrischen Fluglinie mit dem Kennzeichen YK-BAG war am frühen Sonntagmorgen im Emirat Sharjah gelandet. Die Vereinigten Arabischen Emirate gelten neben Russland und dem Libanon als ein möglicher Ort, wohin sich der Diktator ins Exil begeben könnte.

Am Sonntagabend meldeten dann allerdings russische Medien, Assad und seine Familie seien in Moskau eingetroffen. Sie hätten in Russland Asyl erhalten