Slowakei
Das kaum bekannte Luftfahrtmuseum von Slavnica
Im kleinen slowakischen Slavnica gründete ein Enthusiast ein beachtliches Luftfahrtmuseum. Zugleich erinnert der Ort an eine tragische Katastrophe.
Das neueste Exponat: Eine Fokker 100, die früher für AUA flog.
Sie muss erst noch hergerichtet werden.
Im Museum steht auch eine Lisunov Li-2.
Die wurde für den Transport von tschechoslowakischen Regierungsbeamten verwendet.
Eine Avia Av-14SM.
Sie flog früher für die Luftwaffe der CSSR.
Der sowjetische Traktor der Lüfte: Antonov AN-2.
War für die Staatsairline CSA unterwegs: Tupolev Tu-134.
Das neueste Exponat: Eine Fokker 100, die früher für AUA flog.
Sie muss erst noch hergerichtet werden.
Im Museum steht auch eine Lisunov Li-2.
Die wurde für den Transport von tschechoslowakischen Regierungsbeamten verwendet.
Eine Avia Av-14SM.
Sie flog früher für die Luftwaffe der CSSR.
Der sowjetische Traktor der Lüfte: Antonov AN-2.
War für die Staatsairline CSA unterwegs: Tupolev Tu-134.
Rund 145 Kilometer nordöstlich der slowakischen Hauptstadt Bratislava liegt die kleine 1000-Seelen-Gemeinde Slavnica. Das verschlafene Örtchen hat auf den ersten Blick nicht viel zu bieten. Unter Luftfahrtenthusiastinnen und – enthusiasten und Fans des Fallschirmspringsports ist es jedoch sehr wohl bekannt.
Mit dem Aeroklub Dubnica beheimatet Slavnica einen der bekanntesten Luftfahrt- und Fallschirmspringerklubs der Slowakei. Zudem liegt im Ort ein privates Luftfahrtmuseum. In Sommermonaten strömen jedes Wochenende Familien und Luftfahrtfans zum kleinen Flughafen Slavnica, um den Flugverkehr zu beobachten oder um im Schatten einer der zahlreichen Flugzeugoldtimer zu picknicken.
Ein kleines Imperium
Gründer des Luftfahrtmuseums und des dazugehörigen Luftfahrtklubs war Robert Slosiar. Als Manager und Miteigentümer des kleinen Privatflughafens mit seiner 1100 Meter langen Graspiste baute sich der Pilot mit mehr als 10.000 Flugstunden ein kleines regionales Luftfahrtimperium auf. Neben einer Flugschule samt dazugehörigen Fallschirmspringerklub wurde am Flughafen ein Restaurant und eine Herberge gebaut sowie eine Airline namens Dubnica Air gegründet, die zwei Let L-410 UVP unterhielt.
Vor 15 Jahren begann Slosiar zusätzlich ein kleines Luftfahrtmuseum aufzubauen. Wurden die ersten Flugzeuge militärischer Bauart noch vom nahen Militärluftfahrtmuseum in Piestany ausgeliehen, kamen schon bald eigene Zivilflugzeuge in die Sammlung. Darunter befindet ein Exemplar des größten einmotorigen Doppeldeckers der Welt, der Antonov An-2.
Vermehrt zivile Flugzeuge
Zu sehen gibt es aber noch viel mehr. Unter anderem stehen zwei ehemalige, aus den Beständen der tschechoslowakischen Luftwaffe stammende Ilyushin Il-14 und Lisunov Li-2. Aber auch eine Tupolev Tu-134A der ehemaligen Nationalairline CSA ist zu bewundern.
Bei der Tu-134 A handelt es sich um die ehemalige OK-AFB, die am 11. Oktober 1988 nach einer harten Landung am Flughafen Prag-Ruznye abgeschrieben wurde. Mit einem letzten Flug wurde sie ins slowakische Piestany überstellt. Der neue Eigentümer hatte vor, die Maschine in ein Casino zu verwandeln. Nachdem dieser aber die Umbaukosten kalkulieren ließ, verlor er das Interesse an seiner Tupolev. Er gab sie 2013 preisgünstig an den Aeroklub in Slavnica ab.
Tragische Flugzeugkollision
Der neueste Zugang in der Flotte des Museums ist eine ehemalige Fokker 100 von Austrian Airlines , die dem Luftfahrtvereines Airliners.sk gehört. Er hatte die Maschine im vergangenen Jahr vor der Verschrottung gerettet. Nachdem beide Vereine seit Jahren befreundet sind, beschlossen die Präsidenten bei einem gemeinsamen Bier, der AUA-Fokker-100 in Slavnica eine letzte Heimat zu geben.
Die Gedenktafel für die Absturzopfer. Bild: aeroTELEGRAPH/Martin Dichler
Das traurigste Kapitel in der Geschichte des Aeroklubs ereignete sich vor genau sieben Jahren. Am 20. August 2015 stießen zwei Let L-410 UVP von Dubnica Air mit 38 Personen an Bord zusammen. Bei dem Flugunglück fanden insgesamt sieben Personen den Tod, darunter auch der Manager und Gründer des Luftfahrtmuseums.
Tragische Flugzeugkollision
Am Gelände des Flughafens erinnert heute ein Mahnmal an die verunglückten Mitglieder des Aeroklubs. Am Ort lebt der Gedanke des Gründers Robert Slosiar aber weiter und wie einer der neuen Vereinsmanager berichtet: «Sobald das Fokker-100-Projekt abgeschlossen ist, machen wir uns wieder auf die Suche nach einem neuen Ausstellungsstück.»
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Fotos der Exponate des Musuems von Slavnica.