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Das Ende von Tiger Airways?

Zu gefährlich: Bis zum 9. Juli darf Tiger Airways in Australien nicht mehr fliegen. Das könnte die Airline ernsthaft in Bedrängnis bringen.

«Eine ernsthafte und unmittelbare Gefahr für die Sicherheit in der Luftfahrt» – das will wohl keine Airline gerne über sich hören. Die australische Behörde für Luftfahrtsicherheit hat diesen Stempel jetzt Tiger Airways aufgedrückt. Die Billigfluglinie aus Singapur darf seit Samstag (3. Juli 2011) keine Inlandsflüge in Australien mehr anbieten. Vorerst gilt das Flugverbot nur bis kommenden Samstag (9. Juli), aber es ist nicht ausgeschlossen, dass es noch weit länger andauert. Abhängig ist das von den Ergebnissen der Ermittlungen der Behörde.

Die Kontrolleure haben grosse Zweifel an der Qualifikation der Piloten. Es gab in der vergangenen Woche mehrere Vorfälle, bei denen die Jets der Fluggesellschaft im Landeanflug viel zu tief flogen. Ein weiteres Flugzeug musste nach 90 Minuten auf dem Weg von Melbourne nach Cairns wegen nicht näher definierter Sicherheitsprobleme umkehren.

Eine Million Dollar am Tag

Und ein längeres Flugverbot würde die Airline teuer zu stehen kommen. Laut Experten stellt jeder Tag, an dem die Flieger am Boden bleiben, die Profitabilität der Fluggesellschaft weiter in Frage. Rund eine Million Dollar am Tag kostet es die Fluggesellschaft allein, die Passagiere für die ausgefallenen Flüge zu entschädigen – da scheint es fast absurd, dass man auf der Internetseite der Airline für den kommenden Samstag noch Flüge buchen kann, ohne dass klar ist, ob das Verbot verlängert wird oder nicht.

Ausserdem kostet es auch, die Jets am Flughafen stehen zu lassen. Sollte sich das Flugverbot also aut Wochen statt auf Tage ausweiten, sehen Branchenexperten es als relativ unwahrscheinlich an, dass die Airline den Flugverkehr wieder aufnimmt. Tiger-Airways-Chef Tony Davis führt nun Krisengespräche mit der Sicherheitsbehörde in der Hoffnung, den Schaden zu begrenzen. Im Laufe der kommenden Woche wird eine Entscheidung darüber erwartet, wie es mit dem Flugverbot weiter geht – und damit wohl auch eine Entscheidung über die Zukunft der Airline.