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Streik-Auswirkungen

Warum ein Flugausfall Ferienfluggesellschaften viel härter trifft

Lufthansa sagt streikbedingt alle Flüge ab Frankfurt und München ab. Ferienflieger wie Tuifly und Condor setzen alles daran, die Flüge stattfinden zulassen. Warum eigentlich?

Verdi bestreikt sieben deutsche Flughäfen, rund 300.000 Passagiere sind von den Auswirkungen betroffen. An den beiden Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München kann kein kommerzieller Flugverkehr stattfinden. Die Lufthansa-Gruppe teilt mit, sie sehe sich gezwungen, über 1300 Flüge zu streichen. Bei Lufthansa besteht mit tausenden täglich durchgeführten Flügen und viel Umsteigeverkehr eine andere Ausgangslage mit großen Herausforderungen.

Ganz anders sieht es bei Ferienfliegern wie Condor und Tuifly aus. Beide Airlines erklären auf Anfrage von aeroTELEGRAPH, dass kein Flug ausfallen werde. Ein Sprecher von Tui sagt, dass ungefähr die Hälfte aller Flüge von alternativen Abflughäfen stattfinden werde, die andere Hälfte aller Verbindungen werde um einen Tag verschoben. So macht es auch Condor.

Samstag soll wieder alles rund laufen

Tuifly setzt dabei auf die Ausweichflughäfen Braunschweig, Karlsruhe/Baden-Baden, Paderborn und Nürnberg. Die Airline des Touristikkonzerns wird dabei auch von der britischen Tui-Airline mit einer Boeing 737 unterstützt. Reisende werden per Busshuttle zu den neuen Abflughäfen oder von den Airports zu ihrem eigentlichen Ziel gebracht. Tuifly rechnet damit, dass am Samstag der Flugplan wieder regulär stattfinden kann. Die streikbedingten verschobenen Flüge werden mit Ersatzmaschinen durchgeführt.

Tui ist so erpicht darauf, alle Flüge stattfinden zu lassen, weil das Unternehmen ein komplettes Reisepaket bestehend aus Hin-und Rückflug, Transfer, Mietauto, Hotel oder Kreuzfahrt verkauft. «Die Notwendigkeit und unser Anspruch, die Flüge durchzuführen, ist also viel höher», sagte auch Tui-CEO Sebastian Ebel im Interview mit aeroTELEGRAPH. Tui trägt die Verantwortung dafür, die gesamte Reise zu garantieren.

Image und finanzieller Schaden

Findet ein Paket der Reise nicht statt, können Reisende gegenüber dem Reiseveranstalter einen Anspruch auf eine Teilminderung des Reisepreises geltend machen. Für den Veranstalter ergibt sich neben einem möglichen finanziellen Schaden auch eine riesige logistische Herausforderung, wenn Reiseketten durcheinandergeraten. Denn es müsse bei jedem einzelnen Gast geprüft werden, welches Paket an der jeweiligen Reise hängt, so der Sprecher.

Im Fall von Condor ist es ein wenig anders. Die Airline verkauft Sitzplatzkontingente an große Reiseveranstalter wie Schauinsland oder auch Tui und ist nicht gleichzeitig auch Reiseveranstalter. Wenn Condor Flüge absagt, trifft das die Veranstalter und diese könnten sich dann überlegen, ob sie in Zukunft weiter mit der Airline zusammenarbeiten.