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Mit Handschuhen und Taschenlampe

Crews sollen in Hotels nach Bettwanzen suchen

Bettwanzen plagen Paris seit einer Weile. Die weltgrößte Kabinencrew-Gewerkschaft fürchtet nun offenbar, dass das Problem global wird - und rät Crews, genau hinzuschauen.

Sie sind winzig – aber enorm lästig: Bettwanzen nisten sich in Matratzen und Polstern ein und stechen dann diejenigen, die es sich dort bequem machen. Und sie sind auch reisefähig. So musste etwa Swiss im Jahr 2014 einen Airbus A330 temporär grounden, um die lästigen Insekten wieder loszuwerden. Air India musste aus demselben Grund 2018 eine Boeing 777 für einige Tage aus dem Verkehr ziehen. Und erst im Juni dieses Jahres musste der Flughafen Honululu Gates schließen, weil sich die Tiere nicht so einfach loswerden ließen.

Aktuell in den Schlagzeilen ist auch Paris. In der Metropole wurden die Wanzen in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Hotels und laut der Nachrichtenagentur Reuters auch am Flughafen Charles de Gaulle entdeckt. Das sorgt nun offenbar bei der weltgrößten Gewerkschaft für Kabinenpersonal für Sorgen. Die Association of Flight Attendants, die unter anderem United Airlines, Alaska Airlines und Frontier repräsentiert, warnt davor, dass man Bettwanzen nach einem Aufenthalt mit Übernachtung mit nach Hause bringen könnte.

Hartschalenkoffer empfohlen

Laut der für die ganzen Welt geltenden Warnung sollten Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter verschiedene Vorkehrungen treffen. Unter anderem würde es helfen, Latexhandschuhe und eine Taschenlampe dabeizuhaben, um das Hotelbett zu untersuchen.

Dem Personal wird auch geraten, kein Stoffgepäck zu verwenden, sondern Hartschalenkoffer mit glatten Oberflächen, die es Wanzen erschweren, mitzureisen. Gepäck sollte nicht auf dem Boden und in der Nähe von Betten und Sofas aufbewahrt werden, idealerweise auf einer Gepäckablage oder einem Glastisch. Nach der Heimkehr solle man Taschen außerhalb des Hauses oder in der Garage auspacken und Kleidung sofort waschen.

Oft Hitze bei Bekämpfung nötig

Stiche von Bettwanzen sind zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Sie übertragen keine Krankheiten. Wer die Insekten allerdings in die eigenen vier Wände einschleppt, wird sie meist nur mit viel Aufwand wieder los. Ein Problem bei der Bekämpfung: Insektizide gelangen oft nicht in alle Ecken und Ritzen, in denen sich die lästigen Tierchen einnisten.

Das wird auch deutlich, wenn man sich ansieht, wie Swiss damals ihren Flieger entwanzte: Erst gingen Kammerjäger und Spürhunde an Bord. Dann wurde die Kabine mit einem speziellen Heißluftofen auf 60 Grad erwärmt, um die Wanzen und ihre Larven zu töten. Air India setzte zuerst einen Kammerjäger ein und tauschte dann alle Sitzbezüge aus.