American Airlines
Crews müssen durch Deeskalationstraining – um Streit untereinander zu vermeiden
Wer am längsten dabei ist, bekommt auch die besten Einsätze - so die Regel bei American Airlines. Schaffen es mit etwas Glück auch jüngere Crews zu beliebten Zielen, sorgt das an Bord offenbar oft für Zwist.
Crew von American Airlines: Es gab öfter Zoff.
Crew von American Airlines: Es gab öfter Zoff.
Wer darf auf die begehrtesten Strecken? Bei vielen Fluggesellschaften wird diese Frage über die Seniorität entschieden. Und das sorgt manchmal auch für Stress. So sehr, dass American Airlines sich jetzt gezwungen sieht, aus dem Grund ein Deeskalationstraining für ihre Crews anzubieten.
Ausgelöst wurde das offenbar dadurch, dass jüngere Kabinencrews, die mit Glück doch auf beliebten Strecken – etwa an populäre europäische Ziele – gelandet sind, sich immer wieder eine Frage der älteren Kolleginnen und Kollegen anhören mussten: «Wie bist DU denn eigentlich auf diesem Flug hier gelandet?»
Aufgeladene Frage
Die Frage klingt harmlos, kann aber offenbar mit Häme geladen sein oder Ressentiments zwischen den Zeilen transportieren, so das Portal PYOK. Jüngere Mitarbeitende fühlten sich daher von ihren älteren Kolleginnen und Kollegen gemobbt. So sehr, dass American Airlines nun verlangt, dass die Crews einen Online-Kurs in Deeskalation durchlaufen, um Konflikte an Bord der begehrten Flüge zu vermeiden.
Die Zuteilung zu begehrten Routen ist schon länger ein Thema – so sehr, dass bei American Airlines Flugbegleitende mit höherer Seniorität sogar teilweise auf einer Art Schwarzmarkt ihre Einsätze verkauften, wie vor einiger Zeit das Portal View from the Wing berichtete. Die Gewerkschaft hat gelobt, dieser Praxis ein Ende zu setzen.
Weniger Lohnerhöhung für später Eingestellte
Auch bei kürzlich verhandelten Lohnerhöhungen von American Airlines stehen die später eingestellten Besatzungen etwas schlechter da. Während die dienstältesten Besatzungsmitglieder eine sofortige Gehaltserhöhung von 20,5 Prozent erhielten, erhielten Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, die erst seit weniger als sieben Jahren für American Airlines arbeiten, eine Gehaltserhöhung von 18 Prozent.