Letzte Aktualisierung: um 11:31 Uhr

Tod des ehemaligen Uno-Generalsekretärs

War Crash von Dag Hammarskjöld Attentat?

Um den Tod des zweiten Uno-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld ranken sich seit jeher Gerüchte. Nun gibt es offenbar neue Informationen: Wurde seine Maschine in Südafrika abgeschossen?

Es gebe neue Informationen zum Flugzeugabsturz. Dies erklärte der derzeitige Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon laut britischem Guardian kürzlich. Weitere Ermittlungen seien notwendig, um endlich die Fakten rund um das Unglück herauszufinden – mehr als 50 Jahre nach dem mysteriösen Crash, bei dem der damalige Uno-Generalsekretär Dag Hammarskjöld ums Leben kam. Der 56-jährige Schwede war auf dem Weg um einen Waffenstillstand in der rohstoffreichen Provinz Katanga (heute Kongo), das sich um Unabhängigkeit von Belgien bemühte. Nun müsse geklärt werden, ob eventuell ein Luftangriff oder Sabotage für den Crash nahe Ndola, damals Nordrhodesien, heute Sambia verantwortlich seien.

Das Ermittlerteam hatte mit Zeugen in Afrika gesprochen, die angaben, dass nicht nur eine Maschine vor dem Absturz in der Luft gewesen sei. Andere sagten, die Maschine des Diplomaten sei vom Boden beschossen worden. Was nun wirklich passiert ist? Die Antwort auf diese Frage könnte in Geheimdokumenten der USA und Großbritanniens liegen. Allerdings haben die Ermittler keinen Zugriff auf die Unterlagen. Ban will nun nochmal persönlich um Einsicht bitten.

USA und Großbritannien rücken Informationen nicht raus

Bereits 2013 hatte eine andere Kommission erklärt, dass es «überzeugende Beweise» für einen Abschuss vom Boden gebe, als das Flugzeug von Hammarskjöld im Landeanflug war. Ein ehemaliger Offizier der US Air Force hatte erklärt, dass er Gespräche über einen Abschuss der Maschine abgehört habe als er für die NSA in Griechenland arbeitete. Allerdings konnte seine Aussage nie bestätigt werden. Die US-Regierung erklärte in einem Schreiben, dass sie eine solche Mitschrift nicht gefunden habe – und ergänzte, dass als Top Secret gekennzeichnete Dokumente der NSA nicht veröffentlicht werden würden.

Unter den neuen Informationen ist auch ein Geheimbericht des britischen Diplomaten Neil Ritchie, in dem er berichtet, wie er den Aufständischenanführer Moise Tshombe zum Verhandlungsort in Ndola begleitet hatte. Darin wurde der Crash zwar nicht erwähnt, aber die Existenz des Berichts und der Inhalt würden neue Informationen über die Tätigkeiten des britischen Geheimdienstes in der Region liefern, erklärten die Uno-Ermittler. Allerdings weigert sich auch die britische Regierung, der Uno- Informationen zu liefern – aufgrund von «Sicherheitsbedenken».

Geheimdienste oder Unternehmen hinter dem Absturz?

Es gibt verschiedene Verschwörungstheorien rund um Hammarskjölds Tod: Die Untersuchungen einer südafrikanischen Kommission 1998 legte nahe, dass es sich um ein raffiniertes Mordkomplett durch die Geheimdienste der USA, Großbritanniens und Südafrikas handelte, weil sie ihre Interessen in der Region bedroht sahen. Andere Theorien vermuten westliche Unternehmen hinter dem Absturz.