Verhandlungen vor Abschluss
Corsair bekommt neue Eigentümer
Die deutsche Beteiligungsgesellschaft Intro Aviation hat neue Aktionäre für Corsair an der Angel. Die Langstreckenairline könnte mehrheitlich in französischen Besitz wechseln.
Airbus A330 von Corsair: Wechsel im Aktionariat.
Airbus A330 von Corsair: Wechsel im Aktionariat.
Die Corona-Krise hat Corsair besonders hart getroffen. Nach dem Einstieg des neuen deutschen Mehrheitseigentümers im Frühjahr 2019 arbeitete die französische Langstreckenairline gerade an der Umsetzung einer neuen Strategie, um endlich nachhaltig profitabel zu werden. Dann kam der Flugstopp.
Im April war die finanzielle Lage bei Corsair deshalb extrem angespannt. Inzwischen hat sie sich gebessert. Corsair konnte den Flugbetrieb wieder starten und so Einnahmen erzielen. Zudem hat die Fluglinie die Kosten heruntergefahren. Mit dem Verkauf ihrer drei letzten Boeing 747 und eines Airbus A330-200 holte sie sich darüber hinaus Geld in die Kasse.
Neue Investoren für Corsair finden
Auf einen staatliche garantierten Kredit verzichtete Corsair deshalb. Es gebe bessere Möglichkeiten, sagte im August Chef Pascal de Izaguirre dem TV-Sender BFM Business. Die wichtigste Stoßrichtung: neue Investoren finden, die wieder in Corsair investieren können und wollen.
Die deutsche Beteiligungsgesellschaft Intro Aviation hatte bereits vor einigen Wochen erklärt, sie suche neue Aktionäre. Sie könne sich auch vorstellen, ganz bei Corsair auszusteigen. Die frühere Besitzerin Tui ist aktuell noch mit 27 Prozent an der Fluggesellschaft beteiligt, die Angestellten mit 20 Prozent.
Noch kein Vertragsabschluss
Jetzt scheint die Lösung für Corsair in Griffweite gerückt zu sein. Wie das Magazin Challenges schreibt, wollen das französische Überseedepartement Guadeloupe und Unternehmer aus den Französischen Antillen bei der Fluggesellschaft einsteigen. Die Zentralregierung in Paris unterstütze das Vorhaben, vielleicht auch finanziell, heißt es. Denn Corsair sei wichtig für das Überseegebiet.
Von Intro Aviation heißt es allerdings aktuell nur, man führe «vielversprechende Gespräche». Einen Vertragsabschluss gebe es noch nicht.