Unprofitabel
Corona-Krise macht Airbus A380 flügellahm
Die Coronavirus-Epidemie sorgt für tiefe Auslastungszahlen. Das macht ein großes Flugzeug wie den Airbus A380 unprofitabel. Nicht nur Lufthansa groundet daher die Superjumbos.
Geparkter Airbus A380 von Lufthansa: Der Superjumbo ist derzeit unprofitabel.
Geparkter Airbus A380 von Lufthansa: Der Superjumbo ist derzeit unprofitabel.
Lufthansa machte den Anfang. Man prüfe, die «gesamte Airbus-A380-Flotte in Frankfurt und München temporär außer Dienst» zu stellen, teilte der Konzern vergangenen Freitag mit. Inzwischen stehen die meisten der 14 Superjumbos am Boden. Das vollständige Grounding steht kurz bevor.
Das ist kein Wunder. Denn einen Megaflieger mit fast 500 Plätzen zu füllen, ist in der aktuellen Krise kaum mehr möglich. Und ist er schlecht belegt, wird der Airbus A380 mit seinen vier Triebwerken rasch zum Verlustbringer.
Auslastung zu tief für profitable Flüge
Eine Studie der Universität Köln schätzte 2006, dass ein Langstreckenflug mit einem Airbus A380 ab einer Auslastung von 70 Prozent profitabel ist. Aktuell ist Kerosin zwar deutlich billiger als damals, die Gewinnschwelle liegt daher tiefer. Doch die Megaflieger sind oftmals nur halb oder sogar nur zu einem Drittel gefüllt. Das reicht nicht, um Gewinn einzufliegen.
Das gilt nicht nur für Lufthansa. Qantas setzt derzeit nur noch zwei ihrer zwölf Airbus A380 ein. So reagiert die Airline auf die gesunkene Nachfrage nach Flugreisen in Asien und dem Rest der Welt. Auch Korean Air verzichtet wegen der Corona-Krise auf den Einsatz ihrer Superjumbos. «Alle zehn Airbus A380 bleiben bis zum 25. April am Boden», so eine Sprecherin zu aeroTELEGRAPH.
Air France fliegt weiter mit A380
Asiana setzt ihre A380 in den kommenden Wochen ebenfalls kaum mehr ein. So kommt beispielsweise nach Frankfurt eine Boeing 777 zum Einsatz. Südkorea ist eines der am stärksten von der Epidemie betroffenen Länder.
Air France dagegen geht noch nicht so weit. Man sei «derzeit in der Lage, die meisten der Strecken wirtschaftlich zu betreiben», erklärt eine Sprecherin. Man könne zudem einen «Teil der Kapazitäten auf widerstandsfähigere Märkte wie die Karibik, den Indischen Ozean oder Afrika» verlagern. Einige Flugzeuge würden aber frühzeitig gewartet. British Airways will sich zu einem möglichen temporären Grounding der Airbus A380 nicht äußern.