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Präsidentin kann nicht abheben

Copa Airlines musste wegen technischen Probleme 110 Flüge absagen. Tausende Passagiere strandeten - darunter ein Staatsoberhaupt.

Manchmal sind auch Präsidenten nur ganz normale Fluggäste. Diese Erfahrung musste Costa Ricas Präsidentin Laura Chinchilla am Wochenende auf der Rückreise vom Iberoamerika-Gipfel in Panama-City machen. Gemeinsam mit Tausenden anderen Gästen strandete Chinchilla am Flughafen von Panama-City, weil nach einem Systemausfall bei Copa Airlines 110 Flüge der panamaischen Gesellschaft abgesagt werden mussten. Offenbar erhielt Chinchilla dabei keine bevorzugte Behandlung. Über Twitter beschwerte sie sich über mangelhafte Information durch die Airline: Sie habe stundenlang am Flughafen warten müssen, ohne dass es irgendeine Erklärung gegeben habe.

Offenbar nahm sie den ganzen Vorfall jedoch mit etwas Humor: «Ich habe vorgeschlagen: 1. Wir nehmen Ticabus [Busunternehmen, das in Zentralamerika operiert], 2. wir suchen ein Boot und fahren übers Meer, dank des Kanals können wir ja sowohl über den Atlantik oder Pazifik, oder 3. wir warten noch länger.» Zwischendurch postete sie ein Bild ihres Abendessens: Pommes und Cola. Sechs Stunden lang witzelte und schrieb die Präsidentin mit Dutzenden Twitter-Usern. Das lange Warten sei dank der angeregten Unterhaltungen nicht ganz so schlimm gewesen, schrieb Chinchilla.

Gepäck verloren oder geplündert

Für die Präsidentin nahm die Geschichte noch ein gutes Ende: Auch Mexikos Außenminister José Antonia Meade war in Panama-City gestrandet. Allerdings schickte seine Regierung umgehend ein Flugzeug, um ihn abzuholen. Und so nahm Meade Chinchilla einfach mit und legte einen Zwischenstopp in Costa Rica ein.

Tausende andere Passagiere hingegen mussten noch weiter in Panama-City ausharren. Viele beklagten auf sozialen Netzwerken, dass ihr Gepäck verloren und geplündert wurde. Copa Airlines ist die nationale panamaische Fluggesellschaft mit Sitz in Panama-City und Mitglied von Star Alliance. Mit täglich 280 Flügen verbindet die Fluggesellschaft 65 Städte in 29 Ländern in Nord-, Zentral- und Südamerika.