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A330-Neo-Order

Condors großer Konter gegen Eurowings Discover

Lange musste Condor zusehen, wie Lufthansa mit Eurowings Discover eine Konkurrentin aufbaut. Jetzt setzt sie mit ihrer A330-Neo-Bestellung zum Gegenangriff an.

Ewig und drei Tage will Condor schon ihre Langstreckenflotte erneuern. Wäre nicht der Mutterkonzern Thomas Cook pleite gegangen, wäre nicht die polnische PGL als Käuferin abgesprungen, vielleicht hätte der deutsche Ferienflieger dann schon längst neue Jets für ferne Ziele gekauft oder geleast. Doch erst der Einstieg von Finanzinvestor Attestor machte nun die Bestellung von 16 Airbus A330-900 als Ablösung für die Boeing 767 möglich.

Die Verzögerungen haben Condor aber auch unerwartete Vorteile gebracht. So verbraucht eine alte Boeing 767 zwar mehr Kerosin als ein neuer A330-900, wenn sie denn fliegt. Aber in der Corona-Krise standen Langstreckenflieger vor allem am Boden. Dort spielt der Verbrauch keine Rolle und günstigere Leasingsraten machen alte Jets günstiger als neue.

Guter Zeitpunkt für Flugzeug-Schnäppchen

Außerdem hat die Pandemie den Bedarf nach Langstreckenflugzeugen in den Keller getrieben. Airlines haben aufgrund der geringen Nachfrage eine gute Position in den Preisverhandlungen mit Herstellern und Leasingfirmen. Sprich: Condor wird ihre Flieger deutlich günstiger bekommen, als dies vor der Krise möglich gewesen wäre.

Der Vollzug von Condors Order, der erst diese Woche durch das grüne Licht der EU für den Attestor-Einstieg möglich wurde, ist zudem ein geeigneter Konter gegen Eurowings Discover. Lufthansas neuer Ferienflieger ist erst am vergangenen Wochenende gestartet.

Eurowings Discover geht auf gleiche Routen

Eurowings Discover fliegt in diesem Sommer ab Frankfurt nach Punta Cana, Windhoek sowie Mombasa und Sansibar, im Herbst kommen Las Vegas und Mauritius hinzu. Das sind auch klassische Condor-Routen, auch wenn Condor aktuell aufgrund von Corona noch nicht alle wieder bedient. Die große Lufthansa-Gruppe macht Druck auf die kleinere Condor.

Eurowings Discover setzt als Fluggerät auf Airbus A330-200 und -300 aus der älteren Ceo-Generation. Condor kontert nun mit dem gleichen Modell in der moderneren und deutlich spritsparenderen Neo-Generation. Bis Mitte 2024 sollen die 16 Flieger eingeflottet sein.

Condor spart mit dem A330 Neo nicht nur Sprit

Dann spart Condor im Vergleich zur Konkurrentin nicht nur Kerosin und damit Geld, sondern auch CO2. Das ist gut fürs Klima und die Vermarktung. Ein Zitat von Condor-Chef Ralf Teckentrup zur A330-900-Order lässt erahnen, wie sich seine Airline künftig gegen Eurowings Discover positionieren wird: «Mit unserer modernen Langstreckenflotte werden wir Nachhaltigkeit und Urlaub mit Condor künftig untrennbar miteinander verbinden.»