Air Belgium und Wamos Air als Nachfolger
Condor wirft A330 von Smart Lynx nach Beschwerden raus
Der Ferienflieger musste zuletzt viel Kritik für Flüge seiner Wet-Lease-Partnerin Smart Lynx einstecken. Jetzt zieht Condor Konsequenzen - und setzt für Langstreckenflüge auf zwei andere Airlines.
Airbus A330-300 von Smart Lynx im Einsatz-Outfit für Condor: Aussortiert.
Airbus A330-300 von Smart Lynx im Einsatz-Outfit für Condor: Aussortiert.
Unterstützung musste her. Während Condor ihre Langstreckenflotte von Boeing 767 auf Airbus A330 umrüstet, mietete sie Jets samt Crews von Smart Lynx. Ab Juli 2022 flog ein Airbus A330-300 der lettischen Wet-Lease-Spezialistin für Condor nach New York und Toronto. Im Dezember kam ein weiterer A330-300 für Flüge nach Punta Cana hinzu.
Doch auf den Flügen in die Dominikanische Republik gab es Probleme. Reisende beklagten sich über Verspätungen, beschädigte und nicht bewegliche Sitze sowie fehlende Englisch-Kenntnisse und Kommunikationsprobleme der Kabinencrew. «Ich bin seit 35 Jahren Vielflieger und kenne viele Airlines», berichtete ein Business-Class-Passagier. Bei Condors Smart-Lynx-Flug sei er entsetzt gewesen, «dass es solche Standards noch gibt».
Auch Condor-Crews waren nicht zufrieden
Nun zieht der deutsche Ferienflieger Konsequenzen. Statt den beiden Airbus A330-300 von Smart Lynx werden ab Mitte Januar Flugzeuge von zwei anderen Airlines für Condor fliegen. Ein Airbus A330-900 Neo von Air Belgium kommt dann Richtung Punta Cana zum Einsatz, ein A330-300 der spanischen Wamos Air Richtung New York und Toronto.
«Damit ist unsere Zusammenarbeit mit Smart Lynx auf der Langstrecke beendet», bestätigt eine Condor-Sprecherin. Man reagiere so «auch auf die Rückmeldungen unserer Gäste und Crews auf das Langstreckenprodukt des bisherigen Partners». Mit Air Belgium und Wamos biete man wieder «einen Produktstandard, der mit dem von Condor vergleichbar ist».
Air Belgium mit drei Klassen, Wamos mit zwei
Der A330 Neo von Air Belgium hat 30 Sitze in der Business Class, 21 in der Premium Economy und 235 in der Economy Class. Zum Einsatz kommen wird entweder der A330-900 der belgischen Fluggesellschaft mit dem Kennzeichen OO-ABF, oder der mit der Registrierung OO-ABG. Condor will rund vier bis sechs Wochen lang auf Air Belgium setzen.
Airbus A330-900 von Air Belgium: Bald für Condor im Einsatz. Bild: Clément Alloing/@CAlloing
Von Wamos Air fliegt ein Airbus A330-300 mit dem Kennzeichen EC-NTX für Condor. Die Maschine hat 30 Plätze in der Business Class und 255 in der Economy Class. Das Flugzeug wird zuerst nach New York und Toronto fliegen und dann – voraussichtlich ab Ende Februar für wenige Wochen – nach Punta Cana. Mit der EC-MAJ gibt es ein Reserveflugzeug, das auch an den ersten Tagen der Zusammenarbeit zum Einsatz kommen wird.
Condor will bald wieder selber fliegen
Wie bei der Kooperation mit Smart Lynx werden auch bei den neuen Partner-Airlines neben deren Kabinencrews auch einige Condor-Flugbegleiterinnen und -Flugbegleiter an Bord sein, sogenannte «Repräsentanten». Vier sind bei Air Belgium eingeplant, zwei bei Wamos.
Condor will die Routen anschließend wieder mit eigenen Flugzeugen und Crews bedienen. Allerdings nicht mit Boeing 767. «Die Flüge nach Punta Cana, New York und Toronto werden Airbus-Strecken», so die Airline-Sprecherin. Ein Einsatz der neuen A330 Neo von Condor sei denkbar, gerade nach Punta Cana, aber noch nicht entschieden. Ansonsten kommen A330-200 zum Einsatz.
Smart Lynx erklärt sich
«Wir verstehen, dass das betreffende Flugzeug nicht den Standards entsprach, die die Fluggäste von Condor gewohnt sind», sagt eine Sprecherin von Smart Lynx. Bei dem Flugzeug, das während des Einsatzes Probleme hatte, habe es sich um eine Standby-Maschine gehandelt. Sie werde nur im Falle von Ausfällen anderen Jets verwendet. Aber aufgrund der hohen Nachfrage habe man Ad-hoc-Charteranfragen von Condor erhalten.