Langstrecke mit A330 Neo
Condor macht Spagat zwischen bunten Streifen und Business-Class-Stil
Der Ferienflieger möchte nicht mehr nur Ferienflieger sein. Condor will mit ihrer neuen Langstrecken-Business-Class auch vermehrt Geschäftsreisende ansprechen. Mit Blick auf die Marke ist das eine Herausforderung.
Business Class im Airbus A330 Neo von Condor: Weniger bunt und verspielt als das Äußere der Jets.
Business Class im Airbus A330 Neo von Condor: Weniger bunt und verspielt als das Äußere der Jets.
Als Condor im Jahr 2022 ihre neuen, gestreiften Markenauftritt vorstellte, erklärte der verantwortliche Designer Remo Masala: «Wir haben uns ein Muster gesucht, was typisch für den Urlaub ist, für Freizeit. Die Streifen sind etwas Zeitloses.» Man finde sie immer wieder, ob auf dem Badetuch, dem Sonnenschirm oder in der Eisdiele, sagte Masala.
Die Fluggesellschaft nennt die Streifenfarben Sunshine (Gelb), Passion (Rot), Sea (Blau), Island (Grün) und Beach (Beige). Sie machen die Flugzeuge zu echten Hinguckern. «An Flughäfen, die wir regelmäßig anfliegen, könnten wir den Condor-Schriftzug jetzt auch entspannt weglassen, denn es weiß jeder, dass das ein Condor-Flugzeug ist», sagt Peter Gerber, der seit Februar 2024 Condor-Chef ist, und verrät: «Das beste Feedback haben wir von Kindern.»
Nicht mehr nur ein Ferienflieger
Allerdings ist der Ferienverkehr nicht mehr der einzige Fokus der deutschen Fluglinie. Man habe sich in einigen Bereichen auch zu einer «respektablen Business-Airline» entwickelt», so Gerber. Nun müsse man beides in der Marke zusammenbringen, nach außen hin, aber auch nach innen für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagt der Condor-Chef.
Airbus A330-900 von Condor. Bild: aeroTELEGRAPH
Dafür hat die Airline ein Projekt gestartet, in dem es darum geht, den Menschen bewusst zu machen, dass sich in den bunt gestreiften Flugzeugen eine neue und gediegene Business Class befindet. Die hat Condor mit dem Airbus A330-900 eingeführt.
«Besser als die Lufthansa-Business-Class»
Die Vorgängerin in Condors Langstreckenflotte, die Boeing 767, hatte entweder 18 oder 30 Business-Class-Sitze. Dagegen verfügen die Airbus A330-900 standardmäßig über 30 Plätze in der Klasse. Davon bieten die vorderen vier unter dem Namen Prime Seats nochmal mehr Platz, mehr Privatsphäre und einen noch größeren Bildschirm als die anderen Plätze.
«Unser Business-Class-Produkt ist – und ich glaube, da wird selbst drüben bei den Großen auf der anderen Straßenseite niemand widersprechen – derzeit das Beste aus Deutschland», sagt Gerber selbstbewusst. «Ein ganzes Stück besser als die normale Lufthansa-Business-Class, würde ich denken.» Auch wenn das am Ende natürlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks sei, schränkt der Condor-Chef höflich ein.
Besonders wichtig über dem Nordatlantik
Wichtig sei dies gerade auf den Nordatlantik-Strecken. «Wenn man nicht eine ganz große Verbindungsdichte braucht, wie sie in diesem Fall nur die Star Alliance bieten kann, ist das eine echte Alternative», sagt Geber über das eigene Angebot. Dabei setzt Condor auch auf Kooperationen mit Alaska Airlines in den USA und Westjet in Kanada, um die Jets zu füllen.