Letzte Aktualisierung: um 19:43 Uhr

Seit 80 Tagen am Boden

Condor-A320 von Kavala ist «schwer beschädigt»

In 80 Tagen nicht um die Welt: Ein Airbus A320 von Condor steht immer noch schwer beschädigt im griechischen Kavala. Der Vorfall vom 11. Juli hat eine Vorgeschichte, wie der erste Untersuchungsbericht zeigt.

Eigentlich hätte der Flieger am Abend in Düsseldorf landen sollen. Doch weniger als zehn Minuten nach Abflug im griechischen Kavala drehte am 11. Juli ein Airbus A320 von Condor bei. Der Jet kehrte nach nach Kavala zurück, flog dort Schleifen und landete schließlich.

Während ein anderer Condor-Flieger am nächsten Tag die Reisenden einsammelte, blieb der mehr als 17 Jahre alte A320 mit dem Kennzeichen D-AICP am kleinen Flughafen stehen. Die Ferienfluggesellschaft erklärte, er sei umgekehrt, «weil sich das Bugfahrwerk nach dem Start zunächst nicht einfahren ließ». Er sei beschädigt und werde vor Ort untersucht.

Startabbruch am Vortag

Am Dienstag (28. September) hat sich die BFU Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung erstmals zu dem Zwischenfall geäußert, den sie selber untersucht hat. Sie hält fest, dass das Flugzeug «schwer beschädigt» ist – und dass es am Vortag schon eine Vorgeschichte gab.

«Nach der Landung auf dem Flughafen Kavala mit einem drucklosen Bugfahrwerksdämpfer wurden schwere Beschädigungen der Rumpfstruktur im Bereich des Bugfahrwerks festgestellt», so die Unfallermittler. «Am Vortag fand ein Startabbruch mit dem betroffenen Flugzeug statt, bei dem das Bugfahrwerk hohen vertikalen und seitlichen Lasten ausgesetzt wurde.»

Zukunft des A320 ungewiss

In ihrem Kurzbericht belässt es die BFU vorerst bei diesen Informationen. Die Untersuchungsstelle kündigt allerdings an, Ende Oktober einen ausführlichen Zwischenbericht zu dem Vorfall zu veröffentlichen, bei dem niemand verletzt wurde.

Eine Condor-Sprecherin wollte sich auf Anfrage von aeroTELEGRAPH nicht detaillierter äußern und verwies auf den ausstehenden Zwischenbericht. Sie erklärte lediglich, dass der betroffene Airbus A320 für die kommenden Wochen nicht Teil der Flugplanung sei. Eine schnelle Lösung des Problems ist damit also nicht zu erwarten.