Erfindung
Cirrus bringt ersten Businessjet mit Fallschirm
Der amerikanische Hersteller von Kleinflugzeugen hat die Zulassung für einen Very Light Jet erhalten. Die Maschine von Cirrus ist mit einem revolutionären Rettungssystem ausgestattet.
Vision Jet von Cirrus: Der Fallschirm ist über dem Triebwerk installiert.
Vision Jet von Cirrus: Der Fallschirm ist über dem Triebwerk installiert.
Ein Triebwerksausfall ist bei einmotorigen Flugzeugen eine unschöne Sache. Kein Wunder sind Businessjets deshalb normalerweise mit zwei oder mehr Triebwerken ausgestattet. Cirrus Aircraft jedoch geht mit dem sogenannten Vision Jet einen neuen Weg bei der Sicherheit. Der Flieger kommt mit nur einem Turbofantriebwerk aus. Dafür besitzt er ein Fallschirm-Rettungssystem.
Im Oktober erhielt der Vision Jet die amerikanische Luftfahrtzulassung. Erste Auslieferungen sollen noch in diesem Jahr erfolgen. Die Begeisterung beim Hersteller ist riesig. «Ein großer Tag für Cirrus und die Luftfahrtindustrie», so Chef Dale Klapmeier. Denn obwohl das System in kleinen Propellermaschinen schon lange zum Einsatz kommt, galt es für den Einsatz im Jet technische Hürden zu überwinden.
Doppelt so groß wie im Propellerflugzeug
In einem Notfall muss der Autopilot den Jet zunächst abbremsen. Der Fallschirm über dem Triebwerk wird erst bei einer Geschwindigkeit zwischen 120 und 300 Kilometern pro Stunde ausgelöst. An diesem soll die Maschine dann möglichst sanft zu Boden gleiten. Bei der Reisegeschwindigkeit von etwa 550 Stundenkilometern würde der Rettungsschirm nicht funktionieren.
Cirrus stattet alle seine Flugzeuge serienmäßig mit Fallschirmen aus. In den neuen Jet musste allerdings ein mehr als doppelt so großer Schirm eingebaut werden, als in den Propellerflugzeugen des Herstellers. Dort hat sich der Flugzeug-Fallschirm nach Angaben von Cirrus seit den Achtzigerjahren schon für mehr als 100 Menschen als Lebensretter erwiesen.
Für viele Flugzeuge keine Option
Das Fallschirm-Rettungssystem sei in der Luftfahrt in kleinen Propellerflugzeugen mittlerweile ein ähnlicher Retter wie der Airbag im Auto, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Für schnelle oder schwere Flugzeuge ist es allerdings keine Option. Zudem funktioniert das System erst ab einer bestimmten Höhe und der Pilot oder ein Passagier muss den Notfall erkennen und dazu in der Lage sein, den Fallschirm manuell auszulösen.