Langstreckenjet kommt später
Chinesisch-russische CR929 wird wohl nicht vor 2030 fliegen
Russland und China halten an der gemeinsamen Entwicklung eines Langstreckenfliegers fest. Doch die CR929 wird deutlich später abheben, als bisher geplant war.
Die Attrappe eines CR929-Cockpits auf einer Luftfahrtmesse: Dauert noch etwas.
Die Attrappe eines CR929-Cockpits auf einer Luftfahrtmesse: Dauert noch etwas.
Die Signale beim russisch-chinesischen Langstreckenjet waren zuletzt nicht immer eindeutig. Im Februar 2022 erklärte ein Sprecher der russischen Regierung, man komme zwar langsamer voran als erhofft, aber die Arbeiten an der Craic CR929 würden fortgesetzt. Im Juli gab es dann Spekulationen, Russland könnte sich aus dem Projekt zurückziehen.
Nun sagte Chefkonstrukteur Wu Guanghui gegenüber der chinesischen Zeitung Global Times, man habe die Lieferanten für Rumpf- und Leitwerksteile ausgewählt und mit den Konstruktionsarbeiten begonnen. Allerdings: Der Zeitplan hat sich deutlich verschoben.
Deutliche Verzögerung angekündigt
«Niemand hat unser Projekt mit China zur Entwicklung eines Großraumflugzeugs aufgegeben», erklärte Russlands Industrie- und Handelsminister Denis Manturov in einem Interview mit der Zeitung Moskowski Komsomolez. «Es wird in der einen oder anderen Form umgesetzt. Wir tun jetzt alles, um sicherzustellen, dass die Tests bis 2030 beginnen.»
Das ist eine deutliche Verzögerung. Eigentlich sollte die Basisversion CR929-600 mit Platz für bis zu 280 Reisende in drei Klassen und bis zu 12.000 Kilometer Reichweite zwischen 2025 und 2027 auf den Markt kommen. Später war das Jahr 2025 dann zumindest für den Start von Testflügen anvisiert worden. Nun wird es wohl rund fünf Jahre länger dauern.