Unfall von Turkish Airlines
Chaos nach dem Chaos in Nepal
Der Airbus A330 von Turkish Airlines ist zwar weggeräumt. Dennoch herrscht am Flughafen Kathmandu noch Chaos. Das Ausfliegen der gestrandeten Passagiere sorgt für Probleme.
Flughafen Kathmandu: So sieht es an einem normalen Tag aus.
Flughafen Kathmandu: So sieht es an einem normalen Tag aus.
Der Flughafen von Kathmandu glich in den letzten Tagen einem Flüchtlingslager. Die zentrale Halle war überfüllt mit verzweifelten Menschen und auch vor dem Terminal und auf den Wiesen um das Gebäude harrten Tausende niedergeschlagen aus. Sie warteten darauf, bis sie Nepal endlich verlassen konnten. Seit der verpatzten Landung eines Airbus A330 von Turkish Airlines am Mittwoch war der Tribhuvan International Airport – der einzige internationale des Landes – geschlossen.
«Es sind dramatische Szenen», erzählt Passagier Bikram aeroTELEGRAPH. Nicht nur westliche Touristen seien verzweifelt, weil sie schon vor Tagen hätten nach Hause kehren sollen. «Vor allem die vielen in den Golfstaaten arbeitenden Nepali trifft es hart. Sie kommen zu spät zu ihrer Arbeitsstelle. Zudem haben sie kein Geld mehr und können sich nichts zu essen kaufen», so Bikram.
65 statt 30 Flüge am Tag in Kathmandu
Seit Samstagmorgen (7. März) 7.30 Uhr – also 72 Stunden nach dem Unglück – wurde der Flughafen zwar wieder geöffnet. Doch das Chaos ist seither nicht geringer geworden. Viele Fluglinien setzten Extraflüge ein, um ihre gestrandeten Passagiere heimzuholen. Statt 30 Flügen an einem normalen Tag wurden 65 durchgeführt. Doch das machte es nicht unbedingt einfacher. «Wir haben beschränkte Parkmöglichkeiten für alle die Flieger», erklärte Flughafen-Chef Birendra Prasad Shrestha der Zeitung Republica.
Der starke Verkehr führte zu zahlreichen Verspätungen. Flugzeuge mussten lange Warteschleifen über Nepal ziehen. Drei Flüge wurden zu Ausweichflughäfen geschickt – nach Kolkata und Lucknow in Indien. Daher wird es noch Tage dauern, bis sich die Lage in Nepal wieder normalisiert.