Nordkorea warnt vor Raketentests
Chance auf kürzere Flugrouten nach Korea
Nordkorea will künftig vor Raketentests die Nachbarländer warnen. Das ermöglicht Fluggesellschaften kürzere Flugrouten. Jetzt fliegen sie aus Sicherheitsgründen Umwege.
Korea: Die Spannung zwischen Norden und Süden lässt nach.
Korea: Die Spannung zwischen Norden und Süden lässt nach.
Das Tauwetter zwischen den verfeindeten Nachbarn lässt Fluggesellschaften hoffen. Kürzlich hat Nordkorea bei der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao neue internationale Flugrouten beantragt. Im Gegenzug ist das kommunistische Regime bereit, seinen Luftraum für Flüge aus Südkorea zu öffnen. Das würde kürzere Flugrouten zwischen Seoul und Europa ermöglichen.
Eine weitere Wendung könnte zusätzliche Entlastung bringen. Künftig will Nordkorea vor der Durchführung von Raketentests oder ähnlichem mit genügend Vorlaufzeit warnen. «Wir haben eine glaubhafte Bestätigunng von der Demokratischen Volksrepublik Korea erhalten, dass sie keine für die Luftfahrt gefährlichen Dinge mehr tun ohne davor die Nachbarstaaten vorgängig zu informieren. Zudem haben sie zugesichert, solche Aktivitäten zu koordinieren, um die Sicherheit zu gewährleisten», erklärte Icao-Vertreter Stephen Creamer gemäß der Nachrichtenagentur Reuters nach einem Besuch in Pyongyang.
«Tests mit Boden-Boden-Raketen ohne Vorwarnung»
Bisher fliegen Fluggesellschaften noch große Umwege, um allfälligen nordkoreanischen Raketentests auszuweichen. So warnt die deutsche Regierung ihre Fluggesellschaften ausdrücklich, den nordkoreanischen Luftraum nicht zu benutzen. «Potenzielles Risiko für die Luftfahrt durch Tests mit Boden-Boden-Raketen ohne Vorwarnung» heißt es darin.
Im August haben viele Fluggesellschaften ihre Routen nochmal angepasst. Damals flog eine nordkoreanische Rakete nur rund 100 Kilometer an einer Boeing 777 von Air France vorbei.