Dragonair wird Cathay Dragon
Cathay holt den Drachen näher zu sich
Cathay Pacific zieht ihre Tochter Dragonair näher zu sich. Die Airline, die hauptsächlich Flüge von Hongkong nach China anbietet, heißt künftig Cathay Dragon und wird ausgebaut.
Neue Bemalung von Cathay Dragon: Der einst markante Drachen ziert nur noch die Vorderseite der Flieger.
Neue Bemalung von Cathay Dragon: Der einst markante Drachen ziert nur noch die Vorderseite der Flieger.
Cathay Pacific holt ihre hundertprozentige Tochter Dragonair unter ihr Markendach. Die Airline, die viele Flüge von Hongkong nach Festland-China anbietet, heißt künftig Cathay Dragon. Der markante Drache ziert nur noch die vordere Seite der Flugzeuge, während der Cathay-Flügelschwung die Heckflosse dominiert.
«Ich verstehe, dass Aktionäre dafür stimmen, wenn ein Rebranding den Markenwert steigern kann», sagt Diana Chou, die Tochter des Firmengründers Chao Klang-Peu. Sie betreibt heute eine Privatjet-Flotte namens L’voyage. «Traurig ist das schon. Ich kann mich noch daran erinnern, mit wie viel Herzblut mein Vater den Namen und das Logo auswählte.»
Cathay will 92 Millionen in Cathay Dragon investieren
Dragonair kann auf eine 31-jährige Geschichte zurückblicken. Chao, ein Hongkonger Textilmagnat, gründete die Airline 1985. Schon 1990 kaufte Cathay 89 Prozent gemeinsam mit den Finanzholdings City Pacific und Swire Group. Erst 2006 kaufte Cathay die restlichen Anteile für 8,2 Milliarden Hongkong-Dollar (rund 900 Millionen Euro).
Jetzt, zehn Jahre später, will Cathay Pacific umgerechnet 92 Millionen Euro investieren, um die neue Marke Cathay Dragon zu bewerben. «Es ist wichtig zu verstehen, dass wir die Airlines nicht fusionieren», sagt Cathay-Chef Ivan Chu. «Die beiden Gesellschaften bleiben getrennt im Premium-Segment, die unter ihrer eigenen Lizenz operieren.» Europäer, die in Richtung China unterwegs sind, können mit Cathay nach Hongkong fliegen und dann mit Cathy Dragon mit kurzer Umschlagzeit nach China weiter fliegen.
Bis Ende Jahr sieben umlackierte Flugzeuge
Plan ist, die Dragonair-Marke in China weiter zu stärken. Das ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte für Ferien- und Geschäftsreisen der Welt. Schon 2020 werden geschätzte 200 Millionen Chinesen jährlich aus China abfliegen. Geschätzt 130 Millionen Menschen aus aller Welt werden dann nach China reisen: «Deshalb wollen wir die starke Marke Dragonair in China hoch hebeln, in dem wir ihr die Stärke von Cathay verleihen», so Chu.
Davon, eine Billigairline zu gründen, könnte nicht die Rede sein. Bis Jahresende sollen die ersten sieben der 41 Flugzeuge starken Flotte von Dragonair umlackiert werden. Die Uniformen der Flugzeugcrews bleiben aber unverändert. Im April steht der erste Airbus A330-300 im neuen Look zum Abflug bereit.
Mehr Fluggäste seit Übernahme
Seit Cathay Dragonair 2006 voll übernommen hat, wurden 23 neue Ziele hinzugefügt und die Passagierzahlen von 22 auf heute 34 Millionen Gäste im Jahr gesteigert. Sieben Millionen Menschen sind 2015 von einem Cathay-Flug in eine Dragonair-Maschine nach China umgestiegen. Cathay Pacific und Cathay Dragon werden weiter unter eigenen Flugnummern operieren.