Letzte Aktualisierung: um 22:42 Uhr

Grexit, Staatspleite und Refrendum

Cash-Knappheit in Griechenland trifft Aegean

Das Nein im Referendum macht die Lage der griechischen Airlines nicht einfacher. Aegean und Co. leiden bereits jetzt unter den Kapitalverkehrskontrollen.

Die westeuropäischen Fluggesellschaften haben keine Probleme, ihre Flieger nach Griechenland zu füllen. Die Urlauber reisen nach wie vor an die Strände von Kreta, nach Santorini oder auch Mykonos. Staatspleite? Grexit? Referendums-Nein? Das kümmert sie kaum. Das Wasser ist auch dieses Jahr klar, das Wetter schön wie immer und der Ouzo lecker wie eh und je.

Schwieriger sieht es für die größte griechische Fluggesellschaft aus. Aegean Airlines mit ihrer Tochter Olympic Air spürt vor allem die Kapitalverkehrskontrollen sehr deutlich. Diese hat die Regierung eingeführt, um vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Unsicherheit eine massive Kapitalflucht aus Griechenland zu verhindern. Der Nachteil ist aber, dass die Griechen kaum mehr auf ihre Konten zugreifen können. «Seit dem ersten Tag der Kapitalverkehrskontrollen sind Auslands- und Inlandsbuchungen eingebrochen», sagte denn auch eine Aegean-Sprecherin dem Wall Street Journal.

Aus temporär könnte längerfristig werden

Aegean versucht deshalb, die potenziellen Kunden zu bestärken. Alle Flüge würden durchgeführt, schreibt die Fluglinie auf ihrer Homepage. Und man könne mit jeder Zahlungsart bezahlen. Ähnlich geht es den meisten griechischen Fluglinien. Sie leiden und schlagen sich durch.

Nach dem Nein der Griechen im Referendum vom Sonntag (5. Juli) sind die Aussichten nicht besser geworden. Zwar will die Regierung die Banken am Dienstag wieder öffnen. Doch ob das wirklich geht, ist unklar. Es fehlt schlicht an Geld. Und die Geldgeber werden nun noch viel kritischer sein.

Auch Iata will Sicherheiten von griechischen Partnern

Auch andere Zweige der Branche sind betroffen. Die Iata verlangt ab sofort von den ihr angeschlossenen griechischen Agenten wie Airlines oder Reisebüros wöchentliche Zahlungen. Das sei nur eine temporäre Maßnahme, man müsse sie aber unter diesen außerordentlichen Umständen treffen, so der Internationale Luftfahrtverband.