Letzte Aktualisierung: um 21:01 Uhr

Carpatair

Piloten verwechseln in Frankfurt Rollweg und Piste

Zwischenfall am Flughafen Frankfurt: Ein Airbus A319 von Carpatair musste kurz vor der Landung die Piste wechseln. Das Cockpitpersonal hielt aber einen Rollweg für die neu zugewiesene Landebahn.

Es passiert selten, aber es passiert. Das Cockpitpersonal verwechselt die Rollbahn eines Flughafens – also quasi die Straße, auf der ein Flugzeug am Boden rollt – mit der Start- und Landebahn. Im Dezember 2015 landete beispielsweise eine Boeing 737 von Alaska Airlines in Seattle auf der Rollbahn statt auf der Piste.

Und auch der Hobbypilot und Hollywood-Star Harrison Ford wäre fast mal auf der Rollbahn gelandet. Dieser Fehler wäre am 3. Juli beinahe auch dem Cockpitpersonal eines Airbus A319 von Carpatair am Frankfurter Flughafen passiert, wie das auf Zwischenfälle spezialisierte Portal Aviation Herald berichtet. Unterwegs war es für Air Baltic als Flug BT243 zwischen Riga und Frankfurt.

Lotsen schlugen Pistenwechsel vor

Der A319 befand sich kurz vor 9:00 Uhr morgens im Endanflug auf die Start- und Landebahn 25L in Frankfurt in einer Höhe von 2000 Fuß oder 610 Meter über dem Meeresspiegel. Weil der Flughafen in einer Höhe von 117 Meter liegt, war er also knapp 500 Meter über dem Boden, als sich die Flugverkehrskontrolle bei den Piloten meldete und ihnen vorschlug, auf die Bahn 25 C zu wechseln.

Die Crew folgte der Anweisung, verwechselte dabei aber die Landebahn 25 C mit dem Rollweg M, der in der Mitte zwischen den beiden parallelen Pisten liegt. Der sehr breite Rollweg war in dem Moment von einem Airbus A320 von Lufthansa belegt. Der Carpatair-Airbus mit der Kennung YR-ABA startete in einer Höhe von rund 200 Fuß oder 60 Meter über Grund  durch und stieg wieder auf 5000 Fuß oder knapp 1500 Meter.

Maschine landet auf ursprünglicher geplanter Piste

Rund 20 Minuten später landete das knapp 16,5 Jahre alte Flugzeug von Carpatair sicher auf der ursprünglich geplanten Landebahn 25L. Es blieb länger am Boden und startete erst mit über einer Stunde Verspätung zurück nach Riga.

Die rumänische Fluggesellschaft betreibt den Airbus A319 erst seit Mitte Juni. Das Flugzeug mit der Seriennummer 3818 war zuvor beim Schweizer Ferienflieger Chair im Einsatz. Noch früher stand es einmal für Germania und Hamburg International im Einsatz. Die gesamte Flott der Airline besteht aktuell aus zwei Airbus A319 und zwei Fokker 100.