Wegen Sanktionen
Cargologic Germany muss alle Flüge stoppen
Nun erreichen die Sanktionen gegen Russland auch die kleine Frachtfluggesellschaft aus Leipzig. Cargologic Germany muss den Betrieb vorerst einstellen und ihre Boeing 737 am Boden lassen.
Flugzeug von Cargologic Germany: Darf aktuell nicht abheben.
Flugzeug von Cargologic Germany: Darf aktuell nicht abheben.
In den vergangenen Wochen waren sie noch munter in Europa unterwegs. Doch seit Freitag (11. März) sind die Boeing 737 mit den Kennzeichen D-ACLG, D-ACLO, D-ACLW und D-ACLX nicht mehr in der Luft. Die Frachter stehen geparkt in Budapest, Katowice, Helsinki und Ostrava.
Das hat einen Grund. Das Luftfahrt-Bundesamt hat Cargologic Germany am 11. März mitgeteilt, dass ihre vier Boeing Boeing 737-400 F nicht mehr abheben dürfen. Dies bestätigt ein Sprecher der Fluggesellschaft gegenüber aeroTELEGRAPH.
Ziel: Betrieb wieder aufnehmen
Hintergrund ist, dass sich die deutsche Fluggesellschaft in russischem Besitz befindet. Sie ist eine Schwester der britischen Cargologic Air und Teil der in Moskau sitzenden Volga-Dnepr Group. Die Behörde habe mitgeteilt, dass «ein Einflug in den Luftraum der EU, außer für Notlandungen und Notüberflüge, aktuell nicht gestattet ist», so der Sprecher weiter.
«Wir bedauern die Entscheidung sehr und führen derzeit intensive Gespräche mit allen relevanten Behörden», so der Sprecher von Cargologic Germany. Ziel sei es, den Flugbetrieb «schnellstmöglich als verlässlicher Partner und Arbeitgeber wieder aufzunehmen». Für die rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ändere sich nichts.
Unterwegs für DHL Express
Cargologic Germany ist ein wichtiger Partner von DHL Express. Die Boeing 737 F der deutschen Frachtairline flogen alle im Dienst des Logistikriesen. Die kleine Frachtairline hatte im Herbst 2019 grünes Licht vom Luftfahrtbundesamt erhalten und den Betrieb aufgenommen.
Der Heimatflughafen von Cargologic Germany ist Leipzig/Halle. Eigentlich wollte die Fluglinie die Flotte schon im ersten Jahr verdoppeln und so ihre Umsätze erhöhen. Dieser Plan bestand auch noch vor einem Jahr, als der Flugzeugpark bis Ende 2021 auf sechs Boeing 737 erweitert werden solle. Dazu kam es aber bisher nicht, nur ein viertes Flugzeug kam bisher hinzu.
Russische Schwestern bereits früher verbannt
Die russischen Fluggesellschaften der Gruppe, Volga-Dnepr Airlines und Air Bridge Cargo, sind bereits aus der EU und damit auch aus Deutschland verbannt.
Mitarbeit: Jakob Wert.