Letzte Aktualisierung: um 13:39 Uhr

Entlassungen

Canjet dampft Flotte ein

Die kanadische Fluggesellschaft steckt in einer tiefen Krise. Um die Verluste zu reduzieren, verkleinert Canjet nun die Flotte um über 80 Prozent – und sucht eine neue Stategie.

Bei Canjet steckte man den Kopf nicht einfach in den Sand, als die Hiobsbotschaft eintraf. Jahrelang war die kanadische Fluggesellschaft mit ihren Boeing 737 für Transat im Wet-Lease geflogen. Doch auf Frühjahr 2014 kündigte der Großkunde den lukrativen Vertrag. Er baut eine eigene B737-Flotte auf. Das Management von Canjet setzte auf Flucht nach vorn. Es nahm Flüge nach Europa ins Programm auf und stieg mit Canjet Vacations ins Reisegeschäft ein.

Doch der Plan ging nicht auf, wie sich jetzt zeigt. Canjet entlässt 47 Piloten und 68 Flugbegleiter, wie das Unternehmen dieser Tage bekannt gab. Damit bekommen sieben von zehn Mitarbeitenden den blauen Brief. Der Entscheid sei nötig geworden, weil man beschlossen habe, dieses Jahr nicht mehr nach Europa zu fliegen, erklärte Canjet-Chef Stephen Rowe gemäß der kanadischen Zeitung Chronicle Herald. «Es ist ganz einfach nicht profitabel. Wir wiederholen das nicht.»

Vielleicht macht Canjet als Billigflieger weiter

Nun will Canjet alle Optionen prüfen. «Wir brauchen einen Plan mit tiefem Risiko, der langfristig aufgeht», so Rowe. Auch die Umwandlung in einen Billigflieger steht zur Diskussion. In der Zwischenzeit legt die Fluglinie mit Basis in Halifax fünf von sechs ihrer Boeing 737-800 still. Die Airline fliegt also nur noch mit einem Flugzeug.