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Nationalairline mit Startproblemen

Im Frühling startete Camairco den internationalen Dienst. Jetzt macht ihre einzige Langstreckenmaschine schon Probleme.

Der 28. März 2011 war für Kamerun ein großer Tag. Camairco startete an jenem Montag zum allerersten Flug. Das afrikanische Land hatte damit nach jahrelangem Warten endlich wieder eine nationale Fluggesellschaft. Die Boeing B767-300 hob in Douala ab und flog via Yaoundé nach Paris – eine Strecke, welche die Gesellschaft seither fünf Mal pro Woche zurücklegt. Mit zwei zusätzlichen Boeing 737-700 bedient sie zudem diverse nationale und afrikanische Destinationen etwa Dakar, Cotonou, N’Djamena oder Malabo.

Doch nun, keine sechs Monate später, muss Camairco (Cameroon Airlines Corporation) einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Die mehr als zehnjährige B767-300 stand Ende August bereits wieder für mehrere Tage am Boden. Offenbar gab es Probleme mit der Steuerung des Querruders. «Leider konnte das Flugzeug wegen der Schwere der Panne nicht fliegen», erklärte Generaldirektor Alex Van Elk am Tag danach vor den Medien. Um die gestrandeten Passagiere in Paris, Yaoundé und Douala abzuholen, wurde eine Maschine angemietet.

Ein Pannenflugzeug

Es war der dümmste Moment für die junge Airline – gerade zur Hauptreisezeit, zu der am meisten Reisende nach Kamerun fliegen. Die defizitäre Airline wurde durch den Ausfall und die Kosten der Anmietung der Ersatzmaschine zusätzlich belastet. Van Elk gibt denn auch zu, dass solche Ereignisse dem Image von Camairco nicht zuträglich sind. Die Kameruner hätten schon nach dem Start erst einmal abgewartet. So seien die Flüge nach Paris anfänglich vielleicht von zehn Leuten genutzt worden. Nun seien es aber meist 120, wie er der Zeitung Le Jour erklärte. Der Start sei allgemein harzig gewesen, weil es «in gewissen Teilen des Kontinents schwieriger für Fluggesellschaften ist, zu operieren als in anderen». Airlines würden aber am Anfang sowieso immer Geld verlieren. «Doch Camairco kann bis in zehn Jahren Gewinn machen» so Van Elk in Le Jour.

Camairco ist die Nachfolgegesellschaft der berüchtigten Cameroon Airlines. Gegründet worden war sie 2006 auf Geheiß des Staatspräsidenten. Den Betrieb nahm die neue Staatsairline dann jedoch erst im März 2011 auf. Die Vorgängergesellschaft ging wegen chronischer Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit Konkurs und wurde 2008 endgültig liquidiert. Die Airline trug deshalb den Übernamen Air peut-être – Air Vielleicht.