Letzte Aktualisierung: um 23:40 Uhr

Cabin Crew FM

Ein Radiosender nur für Flugbegleiter

Radiosender spielen oft Charts oder Oldies, so auch Cabin Crew FM. Der Sender ist dennoch anders - er richtet sich an Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen.

Früher konnte Radio nur von Menschen gemacht werden, die für einen Rundfunksender arbeiteten. Heute ist das anders. Anstatt dass große Sendemasten Musik, Nachrichten, Staumeldungen oder Reportagen über Funkwellen hinaustragen, lassen sich Sendungen mit relativ leichten Mitteln über das Internet verbreiten.

Einer der vielen Internetradiosender geht auf die Idee von Deborah Henley und Den Wilden zurück. Er ist jedoch ungewöhnlich. Mit Cabin Crew FM On Air oder kurz CCFM riefen die Briten eine Station ins Leben, die  eigens für Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen konzipiert wurde.

Idee von ehemaligen Kabinenbesatzungsmitgliedern

Henley war über 35 Jahre Flugbegleiterin bei British Airways, Wilden tat selbiges 25 Jahre. Beide empfanden, dass Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen auf der ganzen Welt eine einzigartige Gemeinschaft bilden. Ihrer ehemaligen Berufsgruppe wollten sie gerne etwas Verbindendes zurückgeben.

Verstärkt wurde der Wunsch durch die Corona-Krise, die Besatzungsmitgliedern weltweit Kurzarbeit, Zwangsbeurlaubungen oder Kündigungen brachte. Da Wilden bereits zu Zeiten als Flugbegleiter nebenbei für einen Radiosender Reportagen machte, war die Idee des weltweit empfangbaren Internetradiosenders geboren.

Frühstückssendungen würden keinen Sinn machen

Die Inhalte und der Ablauf von CCFM sind darauf abgestimmt, dass die Tageszeiten von fliegendem Personal unregelmäßig sind. Klassische Frühstücks- oder Mittagssendungen funktionieren nicht bei einer Hörerschaft, die innerhalb eines Tages mehrere Zeitzonen durchquert.

Dementsprechend bindet sich der Sendeablauf nicht an Tageszeiten wie bei vielen normalen Sender, die etwa morgens mehr Gute-Laune-Musik spielen. Konkret hört man den Luftfahrt-Bezug bei den Stationsjingles heraus. Die eingespielten Soundschleifen, die etwa Sendungen ankündigen und für Radiosender ein wichtiges akustisches Erkennungsmerkmal sind, stammen aus der Luftfahrt.

Studiomikrofon statt Headset von Piloten

So ertönen Sätze wie etwa «Cabin Crew Seat’s For Take Off» oder «V1 Rotate». Kabinenbesatzungen wird mit dem ersten Satz der Start angekündigt. Zweiteren sagen Piloten untereinander, bevor sie die Nase des Flugzeuges beim Starten nach oben ziehen.

Auch die Namen der Sendungen wie «Final Approach» (zu Deutsch: Endanflug) oder «The Briefing Room» (Besprechungsraum) stammen aus der Welt der Luftfahrt.

Möchten Sie selber bei Cabin Crew FM On Air reinhören? Dazu brauchen sich nicht Teil einer  Kabinencrew zu sein – klicken Sie einfach auf diesen Link.