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Billigflieger-Plan gescheitert

British Airways zieht Kurzstrecke aus Gatwick ab

Für Kurzstreckenflüge ab London-Gatwick wollte die britische Airline einen Billigableger gründen. Doch das Cockpitpersonal spielt nicht mit. British Airways bläst daher zum Rückzug.

Die Lösung sollte ein eigener Billigflieger sein. Um nach der Corona-Pause den Kurzstreckenbetrieb am Flughafen London-Gatwick wieder nachhaltig hochzufahren, schlug British Airways Ende August den Aufbau einer Tochtergesellschaft vor. Diese solle «neben unserem bestehenden Langstreckenbetrieb in Gatwick tätig sein und ab Sommer 2022 Kurzstreckenflüge ab Gatwick anbieten», erklärte die Fluggesellschaft.

Nur so könne man an dem Airport im Süden der britischen Metropole, an dem Easyjet der Platzhirsch ist, ein «wettbewerbsfähiges Betriebsmodell» für die Kurzstrecke schaffen, so British Airways weiter. Man verhandele bereits mit den Gewerkschaften. Die Pilot:innenvereinigung Balpa begrüßte den Plan zunächst, wenn auch vorsichtig. Dennoch sind die Verhandlungen nun gescheitert, offenbar aufgrund von Unstimmigkeiten in Sachen Gehalt.

Noch unklar, was mit Slots geschieht

Eine British-Airways-Sprecherin sagte gegenüber britischen Medien: «Wir sind enttäuscht, dass unsere Pläne für eine neue Kurzstrecken-Tochtergesellschaft in Gatwick nicht die Unterstützung der Balpa erhalten haben.» Jahrelang habe man mit Europaflügen ab Gatwick Geld verloren, nach der Pandemie habe man unbedingt wieder profitabel werden müssen.

«Mit Bedauern werden wir nun unseren Kurzstreckenbetrieb in Gatwick einstellen, mit Ausnahme einiger weniger Inlandsflüge mit Anschluss an unseren Langstreckenbetrieb», erklärte die Sprecherin die Konsequenzen. «Wir werden nach alternativen Verwendungsmöglichkeiten für die Slots für Kurzstrecken in London-Gatwick suchen.»

Eigener britischer Billigflieger bleibt eine Option

British Airways könnte die Zeitnischen für Starts und Landungen beispielsweise an die ebenfalls zum Mutterkonzern IAG gehörende spanische Billigairline Vueling vermieten. Unter dem Dach von IAG könnte auch ein eigener britischer Lowcost-Anbieter entstehen.

Balpa-Chef Martin Chalk sagte gegenüber der Zeitung The Independent, man habe mit British Airways aktuell zwar keine Einigung gefunden, die für die Gewerkschaftsmitglieder akzeptabel gewesen wäre. Für künftige Verhandlungen sei man aber weiterhin offen.