Kurzstrecken
British Airways will Geld für Mahlzeiten an Bord
Einnahme- statt Verlustquelle: British Airways plant gemäß einem Medienbericht für Mahlzeiten auf Europastrecken Geld zu verlangen. Dafür soll die Qualität des Essens steigen.
Sandwich: Es soll besser werden, dafür aber auch etwas kosten.
Sandwich: Es soll besser werden, dafür aber auch etwas kosten.
Die Economy Class auf Kurzstrecken ist bei den meisten traditionellen europäischen Fluggesellschaften ein Verlustgeschäft. Zu stark ist die Konkurrenz vor allem durch Billigairlines wie Easyjet, Ryanair, Vueling oder Wizz. Die kurzen Flüge in Europa kann man dennoch nicht aufgeben. Sie dienen dazu, die profitablen Langstreckenflüge zu füllen. Daher suchen die Fluggesellschaften nach Wegen, die Kosten zu senken.
British Airways setzt offenbar beim Essen an. Bislang bekam jeder Passagier in der Economy Class auch mit einem noch so billigen Ticket an Bord ein Getränk und etwas zu essen. Nun will die Fluggesellschaft dieses Angebot offenbar streichen, wie die Zeitung The Independent mit Verweis auf interne Quellen schreibt. Sie plant, für das Essen Geld zu verlangen.
Geld für tiefere Ticketpreise
Dafür sollen die Mahlzeiten qualitativ besser werden. Die hoch positionierte Supermarktkette Waitrose soll die neue Bordverpflegung liefern. British Airways hofft, so das Essen vom Kostenpunkt zur Einnahmequelle zu machen. Easyjet und Co. halten es schon länger so. Sie verkaufen gute Snacks zu stolzen Preisen. So kann sich jeder Passagier selber überlegen, ob er das Essen braucht oder nicht. Die Ersparnis will British Airways teilweise nutzen, um die Ticketpreise zu senken und so gegenüber den Lowcost-Anbietern konkurrenzfähiger zu werden.
British Airways geht damit genau in die umgekehrte Richtung amerikanischer Fluggesellschaften. American und Co. haben erst kürzlich wieder kostenlose Snacks an Bord eingeführt. Man wolle sich so von den Ultra-Billiganbietern abheben, argumentieren sie.
Swiss tat es bereits einmal
Kein Essen an Bord ist auch bei europäischen Traditionsanbietern kein Novum. So hatte Swiss Mitte der Nullerjahre die kostenlose Verpflegung abgeschafft. Das kam allerdings schlecht an, da die Qualität des Essens nicht stimmte und zugleich die Tarife dennoch höher waren als bei den Lowcost-Anbietern. Später wurde wieder ein Gratis-Sandwich eingeführt.
Ob das ewig so bleiben wird, ist fraglich. Auch in der Lufthansa-Gruppe muss gespart werden. Und darum wird immer wieder diskutiert, Gratisessen auf Kurzstrecken zugunsten von besseren, kostenpflichtigen Produkten abzuschaffen.