Letzte Aktualisierung: um 15:21 Uhr

Test gegen Foodwaste

British Airways lädt nicht mehr für alle Reisenden Essen

Airlines nehmen auf so gut wie jedem Flug zu viel Essen mit. Die Folge: Lebensmittel-Verschwendung und ein höherer CO2-Ausstoß. British Airways will nun etwas ändern.

Was nicht gegessen wird, kommt in den Müll – auch, wenn niemand das Essen angerührt hat. Das sind die Regeln für Bordverpflegung. Und auch wenn diese Regeln für Hygiene und Lebensmittelsicherheit sorgen, wandert dadurch auch viel Nahrung in den Müll. Und dieser sogenannte Foodwaste sorgt zusätzlich auch noch für eine schlechtere CO2-Bilanz.

Denn zum einen muss er entsorgt werden. Zum anderen fliegt unnötiges Gewicht mit. Das Problem will British Airways nun angehen. Die Airline möchte laut einem Bericht des Portals PYOK auf einigen Flügen testweise nicht für alle Fluggäste Essen laden. In den kommenden Wochen wird die Fluggesellschaft das auf einigen Nachtflügen und solchen, die frühmorgens starten, testen, so ein internes Schreiben, aus dem PYOK zitiert.

Lieber schlafen statt essen

Die Überlegung: Auf diesen Strecken ziehen einige Reisende es vor, zu schlafen, statt zu essen. Wenn man deren Essen gar nicht erst mitnimmt, lässt sich die Menge an Abfall, die nach dem Flug verbrannt werden muss, deutlich reduzieren.

In dem Bericht werden Mitarbeitende der Airline zitiert, die sich sorgen, dass Passagiere durch das Experiment hungrig am Zielort ankommen könnten. Ähnliche Experimente hätten in der Vergangenheit dazu geführt. Allerdings gibt es mittlerweile die Möglichkeit, dank Künstlicher Intelligenz KI genauere Prognosen zu erstellen, wie viel Essen benötigt wird.

Bei Emirates und Etihad schon Praxis

Etihad und Emirates etwa nutzen bereits KI und Bilderkennung, um die am wenigsten beliebten Lebensmittel auf Flügen zu identifizieren und das Angebot anzupassen. Lufthansa Industry Solutions hat gemeinsam mit LSG Sky Chefs ebenfalls eine Anti-Foodwaste-KI entwickelt. Diese könnte neben der Luftfahrt auch in Kantinen eingesetzt werden, heißt es.

Die Technologie nutzt «Computer Vision», einen Bereich der KI, der es Computern ermöglicht, aussagekräftige Informationen aus digitalen Bildern und anderen visuellen Eingaben abzuleiten und auf der Grundlage dieser Informationen Empfehlungen abzugeben.

Jedes Tablett wird analysiert

Jedes Essenstablett wird nach der Mahlzeit an Bord visuell aufgezeichnet und in eine Datenbank eingespeist. Basierend auf den erfassten Bilddaten ist eine Vorher-Nachher-Analyse aller Menükomponenten möglich. Und das ermöglicht mittelfristig genauere Vorhersagen für die Produktion und Lieferung von Catering an Bord.